Schritt 4:

An die Verantwortlichen herantreten

Überblick Warum Katholiken deinvestieren sollten Schritt 1 Das Ziel festlegen und ein Team aufbauen Schritt 2Eine Petition erstellen und eure Kampagne planen Schritt 3 Aktiv werden Dynamik aufbauen Schritt 4 An die Verantwortlichen herantreten
Schritt 5Das Gespräch nicht abreißen lassen Schritt 6Erfolge publik machen Argumente für Divestment Das Anliegen begründen Kontak Hier findet ihr Unterstützung

Beziehungen aufbauen

Bedeutende Veränderungen beginnen mit Beziehungen. In der Praxis besteht ein Großteil der Arbeit für Divestment darin, bei Entscheidungsträger*innen von Organisationen Unterstützung für dieses Konzept aufzubauen. Dieser Vorgang braucht Zeit. Es muss mindestens eine Person geben, am besten jedoch mehrere, die den Dialog mit Entscheidungsträger*innen suchen und alternatives Denken über ethische Investitionen anregen.

 

  • Beten für ein gutes Ende Eine wichtige Beziehung ist die zu Gott. Sie ist Quelle der Kraft und der kreativen Energie, um Zeit im Gebet für einen guten Ausgang zu verbringen, was der Schöpfung und all ihren Wesen zugutekommt.
  • Unterstützer*innen finden Welche Komitees in deiner Gemeinde oder Organisation beschäftigen sich mit Themen aus den Bereichen Umwelt, wirtschaftliche Gerechtigkeit, Armut, Rassismus und anderen Fragen der sozialen Gerechtigkeit? Wenn dir keine solchen Komitees bekannt sind, dann frag jemanden, der/die welche kennen könnte. Geh auf Treffen und Veranstaltungen, die dir Kontaktmöglichkeiten zu ihnen eröffnen können.Es kann sein, dass Menschen, die sich leidenschaftlich für den Umweltschutz engagieren, nicht mit einem bestimmten Komitee in Verbindung stehen. Du kannst gut mit ihnen in Kontakt treten, wenn du nach Gottesdiensten oder Veranstaltungen freundlich auf sie zugehst und offen darüber sprichst, dass dir der Umweltschutz am Herzen liegt.Sobald du Personen ausfindig gemacht hast, die sich für dein Anliegen interessieren könnten, lade sie zu einem informellen Treffen ein, um die Möglichkeit eines Engagements der Organisation für Divestment zu erörtern.
  • Entscheidungsträger*innen deiner Organisation kennenlernen Oftmals ist es klug, dein Engagement für Veränderungen an diejenigen heranzutragen, die Entscheidungen auf der Grundlage ethischer Prinzipien treffen können, statt an Schatzmeister*innen oder Finanzgremien. Personen, die direkt für die Umsetzung von Investitionsentscheidungen verantwortlich sind, tendieren dazu, sich von im Finanzsektor vorherrschenden Normen bezüglich verantwortungsvollen Investitionen beeinflussen zu lassen. Handlungsweisen zu ändern kann als riskant, zu zeitaufwendig oder nicht zum Fachgebiet gehörend angesehen werden.Versuche, individuelle Beziehungen zu relevanten Entscheidungsträger*innen oder zu Personen aufzubauen, die Einfluss auf diese ausüben können. In vielen Fällen müssen diejenigen, die im Auftrag einer Glaubensgemeinschaft Entscheidungen treffen, einen Ausgleich zwischen konkurrierenden Problemen und Anliegen herstellen. Identifiziere sowohl eure gemeinsamen Werte als auch Unstimmigkeiten. Versuche, ihre Perspektiven und Absichten nachzuvollziehen und würdige, dass sie eine schwierige Aufgabe haben, selbst wenn du nicht ihrer Meinung bist.
  • Vernetzung mit Anhänger*innen der katholischen Tradition sowie anderen Netzwerken, die Anlagen aus fossilen Brennstoffen abziehen wollen. Hunderte von Glaubensgemeinschaften, Konfessionen und religiösen Einrichtungen weltweit engagieren sich in Divestment-Kampagnen und viele gehen Divestment-Verpflichtungen ein. Wenn du dich mit anderen vernetzt, die dieser Arbeit nachgehen, wird dir dies helfen, Ideen zu fördern, Tipps zu sammeln und Begeisterung sowie Solidarität aufzubauen.

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Was fordern wir?

Die Fossil-Free-Kampagne ruft Organisationen auf, sich zu verpflichten,

Diese 200 größten Unternehmen (ermittelt durch das Carbon-Underground-200-Projekt von Fossil Free Indexes) stellen die große Mehrheit der Kohle-, Öl- und Gaskonzerne dar und sind nützlich bei der Ermittlung von Ausschlusskriterien für Geldanlagen. Da viele dieser Papiere ziemlich kompliziert angelegt sind oder feste Vertragslaufzeiten haben, wurde ein Zeitraum von 5 Jahren als praktikable und finanziell sinnvolle Frist gesetzt, die angestrebt werden kann.

Tipp:

  • Es werden sich Mitstreiter*innen finden und es ist sehr wichtig, möglichst früh auf sie aufmerksam zu werden und sie einzubinden.
  • Häufig haben sich die Institutionen, die ihr angeht, bereits zu Maßnahmen gegen den Klimawandel verpflichtet und es lohnt sich, in eurer Korrespondenz darauf zu verweisen. Je schlagkräftiger eure Argumente gegenüber der Institution sind, desto besser.
  • Möglicherweise müsst ihr eure Argumentation genau auf die jeweiligen Gesprächspartner*innen zuschneiden. Bei manchen ziehen eher moralische Argumente, bei anderen wiederum finanzielle.
  • Ihr braucht keine Finanzprofis zu sein (dafür könnt ihr Menschen und Ressourcen zu Rate ziehen!) und Finanzberatung ist nicht eure Aufgabe. In diesem Glossar werden die wichtigsten Finanzbegriffe erläutert.
  • Verhandlungen im Hinterzimmer funktionieren am besten, wenn ihr auf eine laute und öffentliche Divestmentkampagne und auf die Unterstützung der Öffentlichkeit verweisen könnt, daher solltet ihr euch nicht zu sehr in Verhandlungen festbeißen.
  • Diese Fragen und Antworten sollen helfen, auf heikle Fragen von Verantwortlichen zu reagieren.

Divestment auf die Tagesordnung setzen.

  • Einzeltreffen mit Verantwortlichen, um sie aus der Reserve zu locken – es ist sehr wichtig, Verbündete zu finden und mit ihnen zusammenzuarbeiten (besonders weil sie die Dinge auf die Agenda setzen müssen).
  • Einflussreiche Personen auffordern, sich in eurem Sinne an Entscheidungsbefugte zu wenden.
  • Divestment-Anleitungen bereit halten (hier ein paar gute Beispiele aus
  • anderen Kampagnen) und bei allen öffentlichen Versammlungen das Wort ergreifen. Weitere Informationen über kommunale Entscheidungsprozesse finden sich in der

Divestment-Anleitung für Kommunen. Partnerorganisationen und -Kampagnen verfügen darüber hinaus über umfangreiche Kenntnisse in anderen Sektoren. Vielleicht sagen sie nicht sofort ja, aber dann heißt es: Dranbleiben! Es gibt eine Menge Leute in derselben Lage, mit denen ihr euch austauschen könnt.

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