Fossil Free Resolutionen

Deine Stadt ohne Kohle, Öl und Gas!

Deine Stadt für Klimagerechtigkeit!

Kampagnenleitfaden

Was folgt nach dem Klimanotstand?

Gemeinsam bringen wir Klimagerechtigkeit in deine Stadt!

Die Fossil Free Resolutionen sind eine große Chance für unsere Zukunft. Eine Chance für die Stabilität unserer Ökosysteme, für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, für den Ausbau von guten Arbeitsplätzen in nachhaltigen und gemeinwohlfördernden Sektoren, für die Gesundheit, Sicherheit, Freiheit und das Glück dieser und der nächsten Generationen egal welcher sozialen oder geografischen Herkunft.

Die Klimakrise bedroht unsere Dörfer, Städte und Regionen sowie die gesamte menschliche Zivilisation und Natur auf unserem Planeten. Im Zusammenspiel mit globaler Ungleichheit hat dies zur Konsequenz, dass besonders wirtschaftlich benachteiligte Staaten, Länder, Gemeinden und Gemeinschaften im globalen Süden aber auch in Industrieländern mit Klimafolgen zu kämpfen haben. Diejenigen, die am wenigsten zu dieser Krise beigetragen haben, bekommen Dürren, Stürme, Überflutungen, uvm. am meisten zu spüren und verlieren mitunter ihre Existenzgrundlage.

Die Hauptverursacher dieser Krise sind bekannt: Die fossile Industrie! RWE, Shell, Exxon und Gazprom gehören alle zur  Liste der 100 Firmen, die für über 70% der globalen CO2-Emissionen seit 1981 verantwortlich sind. Sie wissen seit langem, dass ihr Geschäftsmodell zur Klimakatastrophe führt und Menschenleben auf der ganzen Welt aufs Spiel setzt. Dennoch machen sie bis heute weiter. Jedes Jahr geben sie Milliarden für die Suche und den Abbau von fossilen Brennstoffen aus. Die Branche will so viel Kohle, Öl und Gas wie möglich abbauen und verbrennen und verursacht damit vorsätzlich eine weltweite Klimakatastrophe.

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Unsere Forderungen im Detail

Der Link führt euch zum vollen Resolutionstext. Ihr könnt ihn dort als PDF, DocX oder ähnliches runterladen, anpassen und kopieren.

Seid Teil der globalen Bewegung und tragt dazu bei das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu beenden und eine gerechtere Welt mit 100% Erneuerbare für alle aufzubauen. Stadt für Stadt – überall! Erfahrt in den nächsten Schritten mehr dazu, wie ihr eine erfolgreiche Kampagne auf die Beine stellen könnt, um die Erderhitzung einzudämmen.

Was tun?

Starte deine Kampagne mit einer Petition

Unsere eigenen Städte lassen die fossile Industrie ungestört klimaschädliche Profite machen. Städte und Gemeinden betreiben lokale Kohlekraftwerke, investieren ihre Gelder in schmutzige Energieträger oder genehmigen den Bau von Pipelines und LNG-Terminals für gefracktes Erdgas. Das wollen wir ändern! Vielerorts in Deutschland wurde bereits der Klimanotstand ausgerufen. Damit dies nicht nur heiße Luft bleibt, sondern aus Worten Taten für ambitionierten Klimaschutz werden, sollen die Städte Fossil Free Resolutionen umsetzen und so ihre Verbindungen zur fossilen Industrie lösen und Klimagerechtigkeit vor Ort Wirklichkeit werden lassen.

Die erfolgreiche Divestment-Bewegung der letzten Jahre bringt Städte und Kommunen dazu, ihre in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen angelegten Gelder abzustoßen. Stadt für Stadt schwächt die Bewegung die Einflussnahme der und die gesellschaftliche Akzeptanz für die fossile Industrie. Sie baut eine breite Bewegung auf, die überall bereit ist ihre Stimme gegen Klimazerstörung zu erheben.

Jetzt gehen wir einen Schritt weiter, um den Einfluss der fossilen Industrie auf lokaler Ebene noch mehr einengen und eine Welt aufzubauen in der Gerechtigkeit und Gemeinwohl im Fokus stehen. Mit den Fossil Free Resolutionen sollen sich Städte dem tiefen Wandel hin zu einer nachhaltigen, sozialeren und klimafreundlichen Welt verschreiben.

Startet eine Kampagne mit den Fossil Free Resolutionen und setzt sie auf lokaler Ebene durch!

 

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Webinar – Was folgt nach dem Klimanotstand?

Die Fossil Free Resolution bringt Klimagerechtigkeit in deine Stadt.

Hier ist die Präsentation mit allen Inhalten

Und hier ist die audio-visuelle Aufzeichnung zum runterladen.

Wie gewinnen wir?

Traditionell stellen wir uns Macht als eine Pyramide vor, wo die Macht von oben nach unten fließt. Aus basisdemokratischer Sicht betrachten wir Macht aber als etwas, das nach oben fließt: Als ein auf den Kopf gestelltes Dreieck.

Wenn wir uns die fossile Industrie und andere klimaschädliche Praktiken als ein solches Dreieck vorstellen, wird es von vielen Stützpfeilern gehalten: Zugang zu Finanzierung und ausreichende öffentliche Akzeptanz, um einen für sie vorteilhaften gesetzlichen und politischen Rahmen aufrechtzuerhalten.

Die Fossil Free Kampagnen funktionieren, weil sie eine der wichtigsten Stützpfeiler angreift – die soziale Akzeptanz für klimaschädliche Geschäftsmodelle. Sobald der fossilen Industrie und anderen Klimakillern soziale Akzeptanz entzogen wird, verlieren sie gleichzeitig Zugang zu politischer und finanzieller Unterstützung. Ein Beispiel: Besonders die Kohleindustrie spürt die Folgen der Divestment-Bewegung, da es schwerer und schwerer für sie wird Finanzierung oder Versicherungen für neue Projekte zu gewinnen.

Die Fossil Free Resolutionen ziehen noch weitere Stützpfeiler weg. Eine Resolution zeigt, dass es unakzeptabel ist weiter zu machen wie bisher. Sie entzieht fossilen und anderen klimaschädlichen Praktiken notwendige, lokale Genehmigungen und Lizenzen. Außerdem führt sie dazu, dass tatsächliche fossile Infrastruktur aufgegeben wird und an ihre Stelle erneuerbare Energien treten und da die Resolutionen das Gemeinwohl stärken, passiert das auf eine gerechte Art und Weise.

Wenn viele Kommunen und Städte die Fossil Free Resolutionen umsetzen, zeigen wir wie der gerechte Übergang hin zu einer Welt ohne Kohle, Öl und Gas auch auf nationaler Ebene aussehen kann. Klimagerechtigkeit und Gemeinwohl als Basis für den Wandel? Kein Ausbau von fossiler Infrastruktur in Deutschland? Keine Finanzierung von Kohle-, Öl- und Gasprojekten? Das und mehr können wir durch eine breite Bewegung von lokal verankerten und vernetzten Gruppen erreichen.

Eine Geschichte des Erfolgs

Im Jahr 2021 verabschiedet die Stadt Musterstadt mit überwältigender Mehrheit eine Fossil Free Resolution, in der steht: die Stadt Musterstadt verpflichtet sich, die Klimakrise als vorrangige Aufgabe anzuerkennen, und keine Genehmigungen für den Ausbau neuer fossiler Infrastruktur mehr zu erteilen – somit werden die Pläne für ein Gaskraftwerk für immer auf Eis gelegt. Die Stadt verspricht, den Ausstiegsplan für das lokale Kohlekraftwerk 10 Jahre nach vorne zu verlegen und will stattdessen massiv erneuerbare Energien auszubauen, die in Bürger*innenhand sind, um Geld zurück an die lokale Bevölkerung fließen zu lassen. Ganz nebenbei verpflichtet sie sich, die Verkehrswende einzuleiten, die Wärmewende umzusetzen und alle angelegten Gelder der Kommune von Kohle,Öl und Gas abzuziehen (Divestment) – dies ist aber rein symbolisch, da die Stadt keinerlei Aktien in fossile Energieunternehmen angelegt hatte. Ein klares Statement gegen Rechts gab die Stadt, indem sie Klimawandel als Fluchtursache anerkennt und sich dem Netzwerk der “sicheren Häfen” anschließt. Besonders weitreichend ist die Entscheidung der Stadt, alle zukünftigen Entscheidungen nicht mehr an Wirschaftsinteressen zu messen. Stadtdessen verpflichtet sie sich in Zukunft das lokale und globale Gemeinwohl der Menschen und des Planeten ins Zentrum ihrer Entscheidungen zu stellen. 

Krass, wie ist es dazu gekommen? 

Alles begann bei einem Workshop mit dem Movement Support Team von 350.org. Die neue Kampagne Fossil Free Resolutionen wurde vorgestellt und schnell wurden sich alle einig, dass es sich lohnt, dafür in Musterstadt zu kämpfen. Es gründete sich eine Fossil Free Lokalgruppe und die hat bald zu ihrem ersten öffentlichen Treffen eingeladen, um mehr Mitglieder für ihre Gruppe zu finden und eine breite Unterstützer*innen-Basis aufzubauen. Es kamen leider total wenige Leute. Trotzdem startete die Gruppe eine Petition, um die Kampagne bekannter zu machen. Zusätzlich schrieben sie mehrere Gruppen an, Extinction Rebellion Musterstadt, FFF Musterstadt, den Rentnerverein Musterstadt, die Gruppe die sich für die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen stark macht, der interkulturelle Nachbarschaftsverein Musterstadt, den lokalen Kulturverein und viele weitere Vereine – die alle durch den riesigen globalen Klimastreik am 20. September 2019 auf das Thema Klimawandel aufmerksam geworden sind. 

Sie haben ein Bündnis gegründet “Musterstadt wird Fossil Free” und haben gemeinsam viele Unterschriften für ihre Petition gesammelt. Sie gingen von Tür zu Tür und redeten mit Nachbar*innen und Leuten in der Stadt z.B. am Infostand auf dem Marktplatz oder in Vierteln mit großer Luftverschmutzung, oder in direkter Nachbarschaft des lokalen Kohle- oder Gaskraftwerkes. Sie versuchen einen Termin mit der Bürgermeisterin zu vereinbaren, um die Petition zu übergeben aber leider werden sie immer wieder vertröstet. Langsam kommen weniger Leute zu den Treffen und die Luft scheint echt raus zu sein. 

Dann hören sie von dem Plan, dass ein neues Gaskraftwerk gebaut werden soll. Die Empörung ist groß und sie machen vor dem Rathaus eine Aktion. Sie blockieren den Rathausplatz, so lange bis die Bürgermeisterin rauskommt und sich den Forderungen des Bündnisses stellt. 

Nach der Aktionen kommen viele Leute zum nächsten Treffen. Sie planen wöchentliche Aktionen und merken, dass die Stadtverwaltung dadurch langsam aufmerksamer wird – und etwas genervt. Die Bürgermeisterin äußert sich bei einer Veranstaltung zum ersten Mal über die Bewegung positiv. Gleich danach reicht das Bündnis mit Hilfe verbündeter Politiker*innen einen Antrag ein –  und somit wird die erste Fossil Free Resolution Deutschlands verabschiedet.

Ein Team zusammenstellen

Es ist wichtig, dass ihr ein Team für eure Kampagne aufbaut, aber es ist in Ordnung, wenn ihr in kleinen Schritten damit anfangt. Bringt Leute zusammen, die ihr kennt, und fragt in Gruppen, die in eurer Gegend an ähnlichen Themen arbeiten, ob Leute Interesse haben.

Leute direkt ansprechen

Die meisten Menschen, die gefragt werden, wie sie zu einer Kampagnengruppe gekommen sind, werden euch erzählen, dass sie direkt angesprochen wurden mitzumachen. Es kann effektiv sein allgemeine Ankündigungen für Treffen rauszuschicken, Nachrichten über E-Mailverteiler zu schicken und Flyer zu verteilen, aber viele Leute müssen wir direkt fragen, uns zu helfen.

  • Informiert euer persönliches Netzwerk. Erzählt euren Freund*innen, Bekannten, eurer Familie, warum ihr bei der Kampagne mitmacht und warum auch sie sich dafür interessieren könnten.
  • Geht zu Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit oder Klima, um die Kampagne bekannt zu machen. Eventuell findet ihr eine bestehende Gruppe, die zu dem Thema arbeiten will oder einzelne Menschen, die euch unterstützen wollen. Sprecht mit Anwesenden, sammelt E-mail-Adressen und Kontaktdaten um in Kontakt zu bleiben.
  • Seid ihr bereits Teil von anderen Netzwerken oder Organisationen, die interessiert wären mitzumachen? Dies könnte eine Glaubensgruppe, eine Gewerkschaft, ein lokales Team oder Unigruppe sein – oder jegliche andere Art von sozialem Netzwerk (auch online).

Wichtig bei den Punkten oben: Kündigt am besten direkt einen Ort und eine Zeit an, bei der ihr euch das nächste mal trefft, um die nächsten Schritte zu besprechen. Ladet dazu ein und trefft euch mit interessierten Leuten auf einen Kaffee oder Tee. Lernt sie kennen und stellt Fragen. Hier gibt es einen Guide für Vieraugengespräche, um neue Menschen ins Team einzubinden und zu motivieren.

Menschen außerhalb eigener Netzwerke gewinnen

Es ist ganz normal zunächst auf existierende Kontakte zurückzugreifen. Wenn Gruppen von Aktivist*innen allerdings nur auf bestehende Netzwerke zurückgreifen, können sie einen Punkt erreichen, an dem sie aufhören, zu wachsen.  Versucht so viel wie möglich, Menschen außerhalb eures sozialen Zirkels zu mobilieren.

  • Organisiert Veranstaltungen. Filmvorführungen (Welcher Film), Vorträge mit bekannten Referent*innen, Podiumsdiskussionen, Workshops etc. Menschen werden kommen und Interesse zeigen. Sammelt ihre Kontaktdaten und ladet sie zum nächsten Treffen ein, lasst sie eure Petition unterzeichnen oder weißt auf eure nächste Aktion hin. Ihr könnt nicht nur Gruppenmitglieder gebrauchen, sondern auch einen weiteren Unterstützer*innenkreis.
  • Soziale Medien können ein guter Weg sein, neue Leute zu finden. Tretet lokalen Facebook-Gruppen und Mailing-Listen bei, um deine öffentlichen Treffen und Veranstaltungen anzukündigen.

Treffen gestalten

Treffen können elends langweilig sein, mit sich im Kreis drehenden Diskussionen und immer den gleichen Leuten, die Entscheidungen treffen. Regelmäßige, gut organisierte Treffen hingegen können Spaß machen, allen Gruppenmitgliedern Kraft geben und euch eurem Kampagnenziel näher bringen. Folgende Zutaten geben euch die richtige Würze für ein gutes, empowerndes Zusammenkommen:

  • Eine Tagesordnung mit den wichtigen Punkten, die ihr entscheiden müsst dient als roter Faden für das Treffen.
  • Bestimmt für jedes Treffen eine Person, die die Moderation macht. Diese hat unter anderem die Aufgabe die Gruppe zielgerichtet durch die Tagesordnung zu führen und dafür zu sorgen, dass unterschiedliche Stimmen gehört werden. In diesem Webinar zu Moderation und gute Zusammenarbeit in Gruppen und in diesem ausführlichen Leitfaden des Kommunikationskollektivs findet ihr weitere Informationen über Moderation und zu Entscheidungsfindung in Gruppen.
  • Führt Protokoll und markiert Aufgaben mit zuständigen Personen
  • Habt Spaß: Informelle Gespräche zu Anfang des Treffens, Snacks und Getränke schaffen eine gute Atmosphäre.
  • Stellt sicher, regelmäßig offene Treffen für neue Leute zu organisieren und diese öffentlich z.B. in lokalen Veranstaltungskalendern, auf eurer Homepage oder bei Facebook anzukündigen. Es kann auch eine gute Idee sein (besonders wenn eure Kampagne voranschreitet) manche Treffen nur für Leute zu organisieren, die bereits Teil der Gruppe sind.
  • Interne Mailinglisten, Messenger-Gruppen sowie eine gemeinsame Cloud oder ein Online-Dashboard für Aufgaben können für die Kommunikation zwischen den Treffen hilfreich sein.

Hier findet ihr viele weitere Tipps und Tricks zu Moderation von Treffen online und offline.

Zugänglichkeit von Treffen

Um neue Menschen in euer Team zu bekommen und bei euren Aktionen mitmachen zu lassen, ist Zugänglichkeit wichtig. Eine Möglichkeit ist es einem Teammitglied die Rolle als “Meeter und Greeter” zu geben mit der Verantwortung Neue Willkommen zu heißen und sich einzufinden.

Grundlegendes für Zugänglichkeit

  • Hier findet ihr eine ganze Reihe von Tipps, um Treffen einladend zu gestalten.
  • Haltet Treffen an Orten, die zugänglich sind für behinderte Menschen (z.B. mit Fahrstuhl oder Rampe) und macht in der Bewerbung der Treffen immer auf die Zugänglichkeit aufmerksam.
  • Überlegt euch auf welche andere Weise Orte unzugänglich sein könnten – zum Beispiel sind Bars als Treffpunkt nicht für unter-18 jährige geeignet oder Menschen, die aus religiösen Gründen nicht trinken. Orte, wo etwas konsumiert werden muss (Cafés, Restaurants) können Leute mit geringem Einkommen abhalten zu kommen.
  • Sind eure Treffen an Tagen, die es für einige Leute sehr schwer macht zu kommen? Denke an Menschen mit Kindern, Arbeit oder mit Care-Arbeit Verantwortung. Eine mögliche Lösung ist den Zeitpunkt der Treffen abzuwechseln – zum Beispiel an einem Wochentag abends und einem Tag am Wochenende am Nachmittag.
  • Reflektiert über die Sprache, die ihr während der Treffen benutzt. Fachsprache, Abkürzungen und Insider-Redewendungen sind kein guter Weg, um neue Leute einzubinden. Auch nicht-Muttersprachler*innen können dem Treffen besser folgen, wenn leichte Sprache verwendet wird.

Plane deine Kampagne

Ein kleiner Tipp zu Anfang: Eine Petition ist ein einfacher Weg deine Kampagne sichtbar zu machen und Unterstützung zu gewinnen. Das Sammeln der Unterschriften muss nicht online bleiben. Im Gegenteil kann es ein guter Weg sein, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und sie von dem Anliegen zu überzeugen. Durch eine Petition zu den Resolutionen kannst du breite Unterstützung in der lokalen Bevölkerung aufbauen und zeigen. Rede mit Nachbar*innen, sammle Unterschriften, suche Verbündete und gründe lokale Bündnisse!

Hier findet ihr das Petitionstool. Ein paar Tipps für eine gute Petition:

  • Lasst den Text kurz und knackig. Es müssen nicht alle Details im Petitionstext stehen. Lieber könnt ihr auf andere Seiten verlinken, die mehr erklären.
  • Schickt regelmäßig Emails and die Unterschreiber*innen der Petition, um ihnen die Möglichkeit zu geben mehr in der Kampagne involviert zu sein und sie zu ermutigen die Petition zu teilen.
  • Benutzt die Petition, um die Kampagne bekannter zu machen und ein Team zu aufzubauen – es gibt nichts Besseres als mit Klemmbrett gemeinsam auf der Hauptstraße Leute anzusprechen.

Ein Kampagnenziel festlegen

Nun kannst du tiefer in die Kampagnenplanung einsteigen. Detaillierte Planung vor dem Beginn deiner Kampagne bedeutet, dass du dir über dein Kampagnenziel im Klaren bist. Dadurch kannst du im Laufe der Kampagne auf neue Informationen und Herausforderungen effektiv reagieren, ohne dabei vom Weg abzukommen. Außerdem wirst du deinem wichtigsten Zielpublikum klare und präzise Botschaften übermitteln und zum Abschluss eine Bewertung vornehmen können. Eine Kampagnenstrategie hilft dir insbesondere dabei deine Vision, Ziele und Taktiken zu definieren und differenzieren.

Eine strukturlose Kampagne – ohne genaue Zielsetzung.

Eine strategisch geplante Kampagne – mit konkretem Ziel und sich aufeinander beziehenden Aktionen.

Das große Kampagnenziel sollte in kleinere Teilziele unterteilt werden. Um besonders effektiv auf sie hinarbeiten zu können, sollten sowohl die Kampagnen- als auch die Teilziele immer „SMART” sein, das heißt spezifisch, messbar, ambitioniert, realistisch und terminorientiert.

Spezifisch 

Vergewissert euch, dass euer Kampagnenziel klar eingegrenzt ist. „Wir wollen eine gerechte, fossilfreie Welt” ist nützlich als größere Vision. Ein spezifisches Kampagnenziel wäre: „Bis 2021 soll unsere Stadt die Fossil Free Resolutionen verabschieden.”

Messbar 

Deine Ziele sollten messbar sein, damit du weißt, ob du sie erreicht hast, z. B. : „Eine unterschriebene Verpflichtung, innerhalb von 5 Jahren aus fossilen Brennstoffen zu divestieren”. Es ist wichtig, dass jede∗r weiß, was einen Erfolg ausmacht.

Ambitioniert

Um echten Wandel herbeizuführen, müssen eure Ziele ambitioniert sein. Gebt euch nicht mit dem Kleinstmöglichen zufrieden! Fordert das scheinbar Unmögliche. Nur wenn ihr das Gefühl habt an wichtigen, ambitionierten Zielen zu arbeiten, bleibt das Team motiviert,ihr könnt neue Leute gewinnen und wir treten der Klimakrise und den Verursachern adäquat entgegen.

Realistisch 

Gleichzeitig sollten die Ziele auch nicht unerreichbar sein. Dies würde zu frustrierenden, endlosen Kampagnen führen. Findet also eine gute Balance zwischen Ambition und Realismus.

Terminorientiert 

Indem du dir ein terminorientiertes Ziel setzt, wie z. B. „Unsere Kommune beschließt die Fossil Free Resolution bis zum Ende des Jahres anzunehmen”, hast du etwas, auf das du hinarbeiten kannst. Außerdem gibt es dir die Gelegenheit, einen Moment innezuhalten, den Fortschritt deiner Kampagne neu zu bewerten und Erfolge zu feiern. Du solltest dir sowohl lang- als auch mittelfristige Ziele setzen.

Wollt ihr noch mehr Unterstützung bei der Entwicklung eurer Ziele und eurer Kampagnenstrategie? Kontaktiere das Movement Support Team. Wir können zusätzliche Materialien anbieten und ein Strategietreffen mit deiner Gruppe vor Ort organisieren. 

Bündnisse schließen

Ein Bündnis ist ein Zusammenschluss von Gruppen, die an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Zusammen erreichen diese Gruppen mehr als jede Einzelne dies je könnte. Bündnisse können die Grundlage bilden, Unterdrückung zu bekämpfen, Solidarität zwischen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zu schaffen und unsere Visionen für eine gerechte Gesellschaft praktisch in unserer Organisationsarbeit umzusetzen.

Wozu Bündnisse schließen?

Die Fossil Free Resolutionen enthalten ambitionierte Forderungen. Nur wenn es Rückhalt in der lokalen Gemeinschaft gibt und wir uns mit anderen Gruppen zusammenschließen, können wir gewinnen. Dafür müssen so viele unterschiedliche Menschen wie möglich mit an Bord kommen: Junge und alte, Menschen mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen, Arbeiter*innen- und Mittelklasse.

Um den Kampf gegen die Klimakrise zu gewinnen, müssen wir gemeinsam Macht aufbauen. Denn: Die Klimakrise ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern ein Problem von sozialer Gerechtigkeit. All jene, die am meisten unter dem Klimawandel leiden, haben am wenigsten zu den Emissionen beigetragen. Oft werden Menschen gezwungen durch Dürren, Fluten und andere Klimakatastrophen ihr Zuhause zu verlassen. Reiche Länder wie die der EU schließen ihre Grenzen und lassen die Ärmsten und Betroffensten nicht hinein. Wirtschaftlich schlecht gestellte Bevölkerungsschichten in allen Ländern haben oftmals am meisten mit den extremen Klimafolgen, Arbeitsplatzverlust durch Strukturwandel oder Vertreibung durch den Ausbau von Kohle-, Öl- und Gasprojekten zu kämpfen. Klimagerechtigkeit werden wir erst sehen, wenn wir uns zusammenschließen und gemeinsam gegen soziale und ökologische Ungerechtigkeiten vorgehen. Unser Bekenntnis gegen den Klimawandel muss mit einem Bekenntnis zueinander verbunden sein.

Ohne breite Bündnisse laufen wir außerdem Gefahr, mit unseren Lösungen für die Klimakrise Unterdrückung wieder zu verstärken. Ein Beispiel wäre eine CO2-Steuer, die arme Haushalte viel mehr belastet als andere. In breiten Bündnissen können wir gemeinsam lernen und erarbeiten, wie echte Lösungen für die Klimakrise und eine gerechtere Gesellschaft aussehen können.

Wie Bündnisse schließen? 

Es gibt in deiner Stadt möglicherweise bereits anderer Gruppen, die an ähnlichen Zielen arbeiteten wie ihr. Zum Beispiel kann eine lokale Fridays for Future Gruppe bereits einen Forderungskatalog mit Maßnahmen haben, den die Stadt umsetzen soll. Seid offen für einen Dialogprozess mit den Gruppen und trefft euch, um gemeinsame Strategien zu besprechen. Gleichzeitig ist es wichtig euch nicht in Bündnissen zu verlieren und eure eigenen Ziele weiterhin zu verfolgen. Die gemeinsame Organisation einer Großdemo kann zum Beispiel sehr kräftezehrend sein und wenig strategische Relevanz für euch haben.

In diesem Webinar könnt ihr mehr dazu erfahren, wie wir diverse und starke Bündnisse bilden können.

Ein einfaches Werkzeug, um potentiell verbündete Gruppen zu identifizieren und Taktiken zur Zusammenarbeit zu entwerfen ist das Spektrum der Verbündeten.

Die Übung zeigt uns, dass wir unsere Zeit nicht damit verbringen müssen, unsere Gegner*innen von unserer Sache zu überzeugen. Wenn wir nur alle unterschiedlichen Gruppen auch nur ein Segment weiter nach links im Spektrum rücken, können wir die Kampagne gewinnen.

Nachdem du die Übung gemacht hast, kannst du brainstormen:

  • Welche Taktiken brauchen wir, um einzelne Gruppen im Spektrum zu verrücken?
  • Welche Argumente und Geschichten wären am effektivsten um die jeweiligen Akteure zu erreichen?

Mit Entscheidungsträger*innen reden

Auch Entscheidungsträger*innen aus der Politik können entscheidend sein, um unsere Ziele zu erreichen. Durch persönliche Gespräche und Verhandlungen können wir strategisch wichtige Menschen auf unsere Seite ziehen.

Hinterzimmer-Verhandlungen funktionieren am besten, wenn ihr eine lautstarke, öffentliche Kampagne und die Unterstützung der Öffentlichkeit hinter euch habt; passt also auf, dass ihr euch nicht zu sehr in Verhandlungen festfahrt. Entscheider*innen lassen sich viel stärker von einer kritischen Öffentlichkeit beeinflussen, als von gut geführten Gesprächen.

Hier findet ihr ein Webinar zu Lobbyarbeit mit vielen praktischen Tipps.

Kreative Aktionen

Die Resolutionen durchzusetzen, ist nicht immer einfach, und an einem bestimmten Punkt müsst ihr eure Kampagne verschärfen, um den Druck auf die Entscheidungsträger∗innen zu erhöhen. Aktionen erhöhen außerdem den Zusammenhalt in der Gruppe, erlauben die Einbindung neuer Mitglieder und machen eure Kampagne sichtbar für die Öffentlichkeit.

Je nach Stand eurer Kampagne bieten sich unterschiedliche Aktionsideen an. Übergebt mit einer kreativen Aktion eure Petition oder kündigt nach Art der „Yes Men” an, dass eure Stadt die Fossil Free Resolutionen angenommen hat. Wenn ihr euch gut vorbereitet, könnt ihr auch mit direkten Aktionen den Betrieb von fossiler Infrastruktur stören und damit darauf aufmerksam machen.

Die kreativen Möglichkeiten sind grenzenlos: Dieses Webinar erklärt euch, wie ihr medienwirksame Aktionen entwickeln könnt, die Entscheidungsträger*innen umstimmen und in diesem Guide gibt es praktische Anleitungen, um eine starke Bildsprache und Aktionskunst zu entwickeln.

Für jede Art von Aktion ist es wichtig, dass ihr eure Rechte kennt. Hier haben wir ein paar rechtliche Grundlagen zusammengestellt. Die Rote Hilfe und das Rechtshilfebüro sind gute Ansprechpersonen, wenn es um rechtliche Unterstützung von Bewegungsakteuren in Deutschland geht. Falls ihr ungehorsame direkte Aktionen anstrebt, kann euch dieses Handbuch helfen ein eigenes Aktionstraining zu entwickeln und Einblick in den Kontext in Deutschland zu gewinnen.

Hier ist die Aktionsplan-Checkliste:

  1. Worin besteht die Aktion? Wie konfrontativ ist sie?
  2. Warum macht ihr das? Verschafft euch Klarheit über eure Gegner*innen, eure Zielgruppe und darüber, wie das alles zu eurer Strategie passt. Wie lässt sich damit Schlagkraft und Dynamik aufbauen, damit sich mehr Leute an eurer nächsten Aktion beteiligen?
  3. Wo und wann soll die Aktion stattfinden? Wo wollt ihr euch am Tag X treffen?
  4. Was für Ressourcen braucht ihr dafür? Wer ist dafür zuständig, sie in Ordnung zu bringen?
  5. Was ist bei der Aktion in puncto Sicherheit und Recht zu bedenken?  Nehmt eine Risikobewertung vor und entscheidet, wie ihr mit den Risiken umgehen wollt. Braucht ihr jemanden, der oder die gegenüber der Polizei oder dem Sicherheitsdienst vermittelt? Oder eine  Person, die die Aktion aus rechtlicher Sicht beobachtet?
  6. Wie wollt ihr die Aktion dokumentieren? Wer soll Fotos machen?
  7. Welche Medien ladet ihr ein? Was ist eure Kernbotschaft? Gibt es einen Plan für die Einbindung der sozialen Netzwerke?
  8. Wie bezieht ihr die Öffentlichkeit, Passanten oder Beschäftigte in den betroffenen Gebäuden mit ein? Wäre ein Flugblatt mit einer Erläuterung zu eurer Aktion sinnvoll?
  9. Was könnte schiefgehen? Gibt es einen Plan B für den Notfall?
  10. Wie geht ihr vor, wenn ihr Erfolg habt und beispielsweise ein*e Entscheider*in mit euch sprechen möchte oder euch das Wort erteilt wird?
  11. Wie soll die spätere Auswertung ablaufen?

Nicht vergessen: Plant vor und nach einer Eskalationsphase Erholungspausen ein.

Wenn man erschöpft ist, sollte man einen Schritt zurücktreten, sich ausruhen und wiederkommen, wenn man sich wieder fit fühlt. Hervorragende Tipps, wie man einen langen Atem behält, finden sich unter http://www.findingsteadyground.com/

Sichtbar für Medien sein

Lokale Medien beeinflussen die öffentliche Meinung und Entscheidungsträger*innen oft maßgeblich. Unterschätzt sie nicht! Lokale Zeitungen haben im Vergleich zu überregionalen häufig eine größere Leserschaft und genießen größeres Vertrauen. Lokalradio und -fernsehen sind ebenfalls sehr wertvolle Hilfsmittel. Hier geht es zu bewährten Medien-Leitfäden.

Top-Tipps 

  • Beziehungen zu Journalist*innen sind wichtig; merkt euch also, mit wem ihr gesprochen habt und stellt regionale Listen mit Kontakten zusammen (setzt euch mit uns in Verbindung, wenn ihr dabei Hilfe benötigt).
  • Wie soll die Geschichte aussehen? Macht euch Gedanken darüber, warum ein∗e Journalist*in an der Veröffentlichung eurer Nachricht interessiert sein könnte – hier gibt es ein paar nützliche Tipps dazu, was eine gute Geschichte ausmacht.
  • Bilder sind wichtig und erhöhen  die Wahrscheinlichkeit, dass eure Geschichte veröffentlicht wird.
  • Wenn ihr möchtest, dass ein*e Journalist*in über ein Event berichtet, dann informiert sie bzw. ihn darüber im Voraus mit einer „Presseeinladung”  (Hier ein Beispiel). Fragt höflich nach, ob sie die Presseeinladung erhalten haben und ermutige sie zu kommen. Wenn ihr möchtet, dass Fotos gemacht werden sollen, dann informiert die Bildredaktion auf die gleiche Art und Weise.
  • Eine Pressemitteilung bringt die Story rüber (Ein Beispiel) und sollte sachlich und nüchtern über das Geschehen berichten; Stellungnahmen und Zitate von dir („unserer Meinung nach ist es ganz wichtig, dass …”) verleihen dem Ganzen Farbe.
  • Bereitet euch auf Interviews vor, indem ihr euch klar darüber werdet, was der Schwerpunkt eurer Botschaft ist, und überlegt euch auch, welche schwierigen Fragen man euch stellen könnte. Dann solltet ihr viel vor dem Spiegel üben.
  • Teilt die Berichterstattung über euch in den Medien mit Unterstützer∗innen und dem Netzwerk.

Hier geht es zu bewährten Medien-Leitfäden

Sozialen Medien für Aktionen

Soziale Medien wie Facebook und Twitter sind eine tolle Möglichkeit, um Nachrichten zu übermitteln und eure Aktionen besonders sichtbar zu machen. Verbindet euch mit der Bewegung und anderen – Gruppen, Organisationen und einzelnen Personen – in deiner Gegend.

Hier geht es zum Social Media-Leitfaden

Sei erfolgreich!

  • Hurra! Ihr habt gewonnen! Das Wichtigste ist nun mit eurer Gruppe und euren Unterstützer*innen euren Sieg zu feiern.Aber noch mal ein Schritt zurück: Häufig wissen wir an einem Punkt unserer Kampagne, dass wir bald unser Ziel erreichen werden. Daher ist es sinnvoll diesen Schritt gut vorzubereiten. Wenn ihr uns mitteilt, dass ein Erfolg bevorsteht, können wir euch dabei unterstützen eure Geschichte weit zu streuen und den Moment so groß wie möglich werden zu lassen.
    • Informiert das Team von 350.org und eure Netzwerke über anstehende wichtige Entscheidungen (auch wenn deren Ausgang noch ungewiss ist), damit alle in Bereitschaft sind, das Ergebnis zu öffentlich zu verbreiten.
    • Haltet eine Pressemitteilung mit Zitaten lokaler Sprecher∗innen bereit und schicke sie an eure Lokalpresse. Beispiele findet ihr auf der Internetseite Fossil Free DE Presse.
    • Einen Blogbeitrag und Social Media Memes solltet ihr auch zur Veröffentlichung vorbereitet haben!

    Und vergesst nicht eure Teilziele in eurem Team, mit euren Followern und Unterstützer*innen zu feiern. Ihr habt es euch verdient! Und außerdem zeigt es den Fortschritt eurer Kampagne und das sich etwas bewegt.

Was ist, wenn wir nicht erfolgreich sind?

Manchmal verlieren wir unsere Kampagne, auch wenn wir alles richtig gemacht haben. Das kann sehr schwer zu verarbeiten sein, besonders für Gruppen, die viel Zeit und Energie in einen Kampf investiert haben. Hier gibt es ein paar Tipps von Organisator*innen ausder ganzen Welt, was wir tun können, wenn wir verlieren.

Wichtig bleibt es auch dann 350.org und eure Unterstützer*innen zu kontaktieren. Denn gemeinsam können wir den Skandal bekannt machen, dass eurer Forderung nach Klimagerechtigkeit nicht nachgegeben wurde und zeigen, wer dafür die Verantwortung trägt.

FAQ

Können wir den Resolutionstext für unsere Zwecke anpassen?

Ja, ihr seid die Expert*innen für euren lokalen Kontext und insbesondere, wenn ihr in größeren Bündnissen arbeitet, ist es wichtig sich auf ein Set an Forderungen zu einigen. Wenn es in eurem Kreis oder Stadt zum Beispiel wichtig ist zu verhindern, dass ein Flughafen ausgebaut wird, könnt das einfach in die Forderungen einfügen. Auch können einzelne Forderungen gegebenenfalls gestrichen werden, wenn sie momentan unerreichbar scheinen. Wichtig ist die Forderungen ambitioniert zu halten (siehe Sektion in diesem Guide “SMARTE Ziele”). Wir können uns angesichts der Klimakrise nicht mit kleinteiligen Scheinlösungen zufrieden geben, sondern müssen mutig voranschreiten.

Kann ich die Resolutionskampagne auch machen, wenn meine Stadt keinen Klimanotstand ausgerufen hat?

Natürlich. Städte können aus verschieden Gründen (noch) keinen Klimanotstand ausrufen haben. Ein Grund kann sein, dass es in eurer Kommune oder Stadt noch keine Debatte zu dem Thema gibt. Dann habt ihr die Chance die Debatte anzustoßen und die Fossil Free Resolutionen durchzusetzen. Andere Städte hatten bereits eine Debatte über den Klimanotstand und haben sich bewusst dagegen entschieden. Hier wird häufig argumentiert, dass Klimanotstand ein leerer Begriff sei, der nur der Symbolpolitik diene. In diesem Fall ist es nicht unbedingt notwendig, dass die Stadt den Klimanotstand erklärt. Ihr könnt sie aber dazu bringen die Fossil Free Resolutionen durchzusetzen und sich somit von fossilen Energieträgern zu verabschieden und Klimagerechtigkeit Wirklichkeit werden zu lassen.

Können wir die Kampagne auch machen, wenn die Stadt schon den Klimanotstand ausgerufen hat?

Auf jeden Fall! In diesem Fall könnt ihr die Hebelwirkung der Entscheidung gezielt für eure Kampagne nutzen. Überzeugt die Entscheidungsträger*innen, dass es angesichts des Klimanotstands notwendig ist, konkrete Maßnahmen einzuleiten, um sämtliche Verbindungen zu fossilen Energieträgern ein für alle Mal zu kappen. Und macht Druck auf der Straße, wenn sie ihre ursprüngliche Anerkennung der Klimakrise nicht ernst nehmen.

In meiner Stadt wurde der Klimanotstand ausgerufen, aber die Entscheidungsträger*innen argumentieren, dass sie bereits Maßnahmen geplant haben. Macht es Sinn für die Umsetzung der Fossil Free Resolution zu mobilisieren?

In diesem Fall ist es sinnvoll eine gründliche Recherche zu unternehmen, um welche Maßnahmen es sich handelt und in welchem Zeitrahmen sie umgesetzt werden sollen. Gibt es Maßnahmen, die schon einige der Forderungen der Fossil Free Resolutionen erfüllen? Sehr gut, dann ist die Stadt auf dem richtigen Weg. Möglicherweise braucht es aber noch mehr Überzeugungskraft und eine breite Mobilisierung der Stadtbevölkerung, um konsequent alle Punkte der Resolution durchzusetzen.

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