März 20, 2018

„Nachhaltig aus der Kohle“ – Kasseler Zivilgesellschaft fordert nachhaltige Geldanlagen

Am Montagabend haben Vertreter verschiedener Kasseler Organisationen ihre Sicht auf den nachhaltigen Umgang mit Geldanlagen im evangelischen Forum präsentiert. Im Fokus stand dabei die Untersuchung einzelner Finanzprodukte auf
ihre Investitionen in klimaschädliche Unternehmen. Dabei wurden auch lokale Alternativen für nachhaltige Investitionen vorgestellt.

Aufgrund der Vielzahl an beteiligten lokalen Akteuren konnte ein umfassendes Bild dieses in den letzten Jahren immer wichtiger werdenden Themas gezeichnet werden. An der Veranstaltung mitgewirkt haben die Kampagne Divest Kassel, oikocredit Hessen-Pfalz, der globalisierungskritische Verein attac Kassel, die Bürgerenergiegenossenschaft Kaufunger Wald und der Klimaschutzmanager der Evangelischen Landeskirche.

Die meisten Menschen und Institutionen haben einen Teil ihres Geldes in Aktien angelegt. Neben der direkten Fonds-Beteiligung geschieht dies häufig indirekt über Altersvorsorgen oder Lebensversicherungen. Kerstin Lopau von Divest Kassel stellt
fest, dass viele von uns über diese Umwege an Rüstungsfirmen, Kohleunternehmen oder ausbeuterischen Konzernen beteiligt sind. „Von solchen zukunftsschädlichen Geschäften zu profitieren ist angesichts ihrer dramatischen Konsequenzen aber schlicht verwerflich.“

Silvia Winkler stellte daher den entwicklungspolitischen Kredit-Förderkreis oikocredit und Willi Nitsche die Energiegenossenschaft aus Kaufungen vor. Beides sind lokale Möglichkeiten, mit dem eigenen Geld einen positiven Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung zu nehmen.

Manfred Hofmann von attac Kassel gibt für alle Finanzgeschäfte den Rat mit auf den Weg, sich selbst zu informieren, um nicht „beratungsgeschädigt“ zu werden. Dafür wurden in einer interaktiven Workshop-Phase verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, die eigene Finanzanlage zu untersuchen.

Fachliche Unterstützung wurde geleistet durch André Höck, Portfoliomanager der Evangelischen Bank.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit statt. Sie hat mit ihrer Vernetzung dazu beigetragen, die zivilgesellschaftliche Stimme für einen Umbau unserer Finanzströme hin zu mehr Nachhaltigkeit in Kassel deutlich zu stärken.

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