November 27, 2014

Fossil Free für Studierendenpreis der Uni Münster vorgeschlagen

Prof. Dr. Tillmann K. Buttschardt schlägt die Initiative Fossil Free Münster für den Studierendenpreis 2014 der Universität Münster vor. Der Preis wird jährlich an Studierende und studentische Initiativen vergeben, die sich über ihr Studium hinaus ehrenamtlich für Belange ihrer Kommiliton*innen und der Universität einsetzen und den Dialog zwischen Universität und Gesellschaft fördern.

Prof. Dr. Buttschardt dazu,“Die Gruppe Fossil Free Münster ist Teil eines internationalen Netzwerkes, welches den Abzug von Geldern aus der Kohle-, Öl- und Gasindustrie fordert. Dabei leistet die Gruppe in Deutschland wertvolle Pionierarbeit und zeigt auf, dass auch die Universität Münster als institutionelle Investorin Verantwortung für aktiven Klimaschutz trägt. Immerhin hält die WWU 20 Mio Euro in Finanzanlagen.“

Auch in Münster setzt sich Fossil Free gegen den zunehmenden CO2-Ausstoß und fossile Brennstoffe ein. Mit verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen wie einer Podiumsdiskussion zum Thema Postwachstum und Klimawandel oder einer bunten Demonstration anlässlich des globalen Klimaaktionstages „Peoples Climate March“ tragen sie ihre Forderung nach Divestment in kreativer Form in die Öffentlichkeit.

Seit einem Jahr fordert Fossil Free Münster die Universität Münster dazu auf, ihre Geldanlagen offenzulegen und klimaschädliche Investitionen aus der fossilen Brennstoffindustrie abzuziehen. Doch während die Universitätsleitung die Forderung von Fossil Free als „Spam“ bezeichnet, kann die Kampagne auf kommunaler Ebene erste Erfolge feiern. Die Forderung nach ökologisch und ethisch unbedenklichen Finanzanlagen hat es in den Koalitionsvertrag der Ratsparteien geschafft.

Unterstützung erfährt die Divestment-Bewegung auch von anerkannten Wissenschaftlern des WBGU oder des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die Divestment als eines der wichtigsten Werkzeuge gegen den Klimawandel bezeichnen.

„Es ist Zeit, dass auch die Universität Münster ihre Geldanlagen aus der fossilen Brennstoffindustrie deinvestiert. Daher freuen wir uns sehr über die Nominierung aus der Professorenschaft. Die Uni wird allerdings nicht unser letztes Ziel bleiben. Auch der LWL und die Sparkasse Münsterland investieren in fossile Unternehmen. An diese Institutionen werden wir ebenfalls die Forderung nach Divestment stellen.“ so Miriam, Mitglied von Fossil Free.

Über die Vergabe des Preises, der mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro dotiert ist, entscheidet das Rektorat auf Vorschlag eines Preiskomitees, das sich aus der Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten sowie Vertreter*innen aus der Professor*innenschaft, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, dem AStA, der Fachschaftenkonferenz und des Studentenwerks zusammensetzt. Der Preis wird von der Rektorin im Rahmen des Neujahrsempfangs am 9. Januar 2015 verliehen.

Die Fossil Free Bewegung ist weltweit erfolgreich. Vor kurzem hat die Universität Glasgow (Schottland) als erste europäische Universität deinvestiert. Auch die schwedische Stadt Örebro, die Rockefeller-Erben in Amerika und die schwedische Kirche haben entschieden, ihr Geld aus Kohle, Öl und Gas abzuziehen. Überall auf der Welt fordern Fossil Free Gruppen im Einklang mit Persönlichkeiten wie Kardinal Tutu aus Südafrika und der Globalisierungskritikerin Naomi Klein Institutionen wie Kommunen und Hochschulen dazu auf, ihre Geldanlagen aus fossilen Investments abzuziehen und stattdessen in nachhaltige Unternehmen umzuschichten – zum Wohle des Planeten und der Menschheit.

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