Fossil-Free-Forderung Nr. 2

Keine neuen Kohle-, Öl- und Gasprojekte mehr. Nirgendwo.

Alle neuen Kohle-, Öl- und Gasprojekte müssen durch kommunale Beschlüsse verboten und durch Widerstand vor Ort gestoppt werden.

Um die Klimakrise zu beenden, müssen fossile Brennstoffe im Boden bleiben. Das bedeutet, bis 2020 alle neuen Infrastrukturprojekte für Kohle, Öl und Gas einzustellen und weitere Planungen mit fossilen Brennstoffen zu verbieten. Wenn du in einem Loch sitzt, dann hör auf zu graben.

Du kannst bei dir vor Ort eine Kampagne für das Verbot von Kohle-, Öl- und Gasprojekten starten oder unterstützen. Sie kann entweder ein generelles Verbot sämtlicher neuen Kohle-, Öl- und Gasprojekte, gleich welcher Art, anstreben oder sich auf die Exploration, den Abbau, den Transport oder die Erzeugung konzentrieren. Sie kann sogar die Nutzung natürlicher Ressourcen vor Ort, wie zum Beispiel Wasser, für Kohle-, Öl- oder Gasprojekte anprangern.

Stopp fossiler Infrastruktureinrichtungen durch Widerstand vor Ort.

Auf der ganzen Welt wehren sich Menschen gegen neue Projekte mit fossilen Brennstoffen und ersticken sie im Keim — sei es Fracking, Gas, Öl oder Kohle. Such auf der Karte nach Kampagnen in deiner Nähe und beteilige dich daran — es braucht viele, um ein Kohle-, Öl- oder Gasprojekt zu stoppen!

Bestimmt sind etliche örtlich begrenzte Widerstände noch gar nicht auf der Karte verzeichnet. Um etwas über solche Gruppen in Erfahrung zu bringen, ist es eine gute Strategie, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun und gemeinsam zu recherchieren, was in eurer Gegend vor sich geht.

Erste Schritte

Verbot aller neuen Kohle-, Öl- und Gasprojekte durch kommunale Beschlüsse.

Schließ dich einer Kampagne an deinem Wohnort an oder starte selbst eine, damit neue Kohle-, Öl- und Gasprojekte verboten werden. Sie kann entweder ein generelles Verbot sämtlicher neuen Kohle-, Öl- und Gasprojekte, gleich welcher Art, anstreben oder sich auf die Exploration, den Abbau, den Transport oder die Erzeugung konzentrieren. Sie kann sogar die Nutzung natürlicher Ressourcen vor Ort, wie zum Beispiel Wasser, für Kohle-, Öl- oder Gasprojekte anprangern.

Jeder einzelne Erfolg verstärkt diese wachsende Bewegung und schwächt die Möglichkeiten der Kohle-, Öl- und Gasindustrie, ihre Geschäfte zu betreiben und auszubauen. Je stärker der Druck von unten für ein Verbot wird, desto stärker wird auch die öffentliche Debatte, die das Bewusstsein für die unausweichliche Energierevolution schärft..

Erste Schritte

Sieg!

Peruíbe, Brasilien

Im Januar 2018 verhinderte die Einwohnerschaft von Peruíbe im Südosten Brasiliens mit ihrem Widerstand den Bau eines der größten Gaskraftwerke der Welt. Gleichzeitig wurden ähnliche Projekte für die Zukunft verboten.

Weitere Infos

Photo: 350 Brasil

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wie fange ich am besten an?

Wenn du in dieser Bewegung noch neu und mit diesem Anliegen noch nicht vertraut bist, dann schau erst mal auf der Karte nach, ob es bei dir in der Nähe bereits andere Fossil-Free-Gruppen oder -Kampagnen gibt. Wenn nicht, organisiere ein Treffen mit Leuten aus deinem Freundeskreis, deiner Nachbarschaft oder mit anderen Gruppen, die sich für eine Zusammenarbeit eignen, und sprecht über die Bildung einer Kampagnengruppe. Hier gibt es einen Kampagnen-Leitfaden.

Meine Stadt hat keine fossile Infrastruktur und hat keine Gelder in Kohle-, Öl- und Gasunternehmenn angelegt. Macht es trotzdem Sinn die Umsetzung der Fossil Free Resolutionen zu fordern?

Wenn deine Stadt keine fossile Infrastruktur hat, kann es umso leichter sein die Resolutionen umzusetzen. Dies verhindert nicht nur den Ausbau lokaler fossiler Infrastruktur in der Zukunft. Besonders zeigt es, dass die fossile Industrie keinen Rückhalt mehr in der lokalen Bevölkerung hat und sich eine breite Öffentlichkeit dagegen stellt. So können wir die Debatte verlagern und uns überall stärker gegen die klimaschädlichen Unternehmen stellen.

In meiner Stadt wurde der Klimanotstand ausgerufen, aber die Entscheidungsträger*innen argumentieren, dass sie bereits Maßnahmen geplant haben. Macht es Sinn für die Umsetzung der Fossil Free Resolution zu mobilisieren?

In diesem Fall ist es sinnvoll eine gründliche Recherche zu unternehmen, um welche Maßnahmen es sich handelt und in welchem Zeitrahmen sie umgesetzt werden sollen. Gibt es Maßnahmen, die schon einige der Forderungen der Fossil Free Resolutionen erfüllen? Sehr gut, dann ist die Stadt auf dem richtigen Weg. Möglicherweise braucht es aber noch mehr Überzeugungskraft und eine breite Mobilisierung der Stadtbevölkerung, um konsequent alle Punkte der Resolution durchzusetzen.

Können wir die Kampagne auch machen, wenn die Stadt schon den Klimanotstand ausgerufen hat?

Auf jeden Fall! In diesem Fall könnt ihr die Hebelwirkung der Entscheidung gezielt für eure Kampagne nutzen. Überzeugt die Entscheidungsträger*innen, dass es angesichts des Klimanotstands notwendig ist, konkrete Maßnahmen einzuleiten, um sämtliche Verbindungen zu fossilen Energieträgern ein für alle Mal zu kappen. Und macht Druck auf der Straße, wenn sie ihre ursprüngliche Anerkennung der Klimakrise nicht ernst nehmen.

Wo ich lebe, gibt es keine Pläne für neue Kohle-, Öl- oder Gasprojekte. Soll ich mich trotzdem für ein Verbot einsetzen?

Vielleicht. Es kann eine starke Botschaft sein, wenn rund um die Welt eine Stadt nach der anderen neue Kohle-, Öl- und Gasprojekte verbietet — auch wenn das vor allem symbolische Verbote sein sollten. Andererseits: Wenn an deinem Wohnort tatsächlich keinerlei Gefahr besteht, dass neue Kohle-, Öl- oder Gasprojekte gebaut werden, dann ist es vielleicht nützlicher, sich auf die Forderung nach 100 % Erneuerbaren in Bürgerhand zu engagieren, sicherzustellen, dass die Kommune von fossilen Brennstoffen divestiert, oder andere Ziele zu verfolgen, die auf dieser Website erläutert werden. All das ist wichtig, um die Macht der Kohle-, Öl- und Gasindustrie zu brechen und eine Welt zu schaffen, die frei ist von fossilen Brennstoffen. Such dir das aus, was bei dir vor Ort die größte positive Wirkung entfaltet und die meisten Einwohner*innen anspricht.

Können wir den Resolutionstext für unsere Zwecke anpassen?

Ja, ihr seid die Expert*innen für euren lokalen Kontext. Wenn es in eurem Kreis oder Stadt zum Beispiel wichtig ist zu verhindern, dass ein Flughafen ausgebaut wird, könnt das einfach in die Forderungen einfügen. Auch können einzelne Forderungen gegebenenfalls gestrichen werden, wenn sie momentan unerreichbar scheinen. Wichtig ist die Forderungen ambitioniert zu halten (siehe Sektion in diesem Guide “SMARTE Ziele”). Wir können uns angesichts der Klimakrise nicht mit kleinteiligen Scheinlösungen zufrieden geben, sondern müssen mutig voranschreiten.

Ressourcen für den Stopp und das Verbot fossiler Brennstoffe


Kampagnen-Leitfaden für den Stopp und das Verbot von Kohle-, Öl- und Gasprojekten→

So startest du mit deiner Gruppe eine Kampagne, um Kohle-, Öl- und Gasprojekte zu stoppen und zu verbieten.

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