Im Rahmen der Globalen Divestment Mobilisierung lud die Gruppe Fossil Free Stuttgart am Donnerstag, den 11. Mai 2017 dazu ein, ihren Stand auf der Königstraße in Stuttgart zu besuchen. Vor der BW Bank-Filiale konnten Passant*innen beim Dosenwerfen Kohle, Öl und Gas symbolisch abschießen. Zu gewinnen gab es „gutes Öl“ – und zwar aus Sesam und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Dazu wurden Politiker*innen sowie der Vorstand und der Aufsichtsrat der LBBW eingeladen, um bei diesem Anlass mit ihnen ins Gespräch zu kommen, zum Beispiel über die geplante Änderung des Investitionsportfolios im Zusammenhang mit dem Pensionsfonds der baden-württembergischen Beamten, wo es weitere nachhaltige Möglichkeiten für die baden-württembergischen Finanzen gibt. Außerdem hakte die Gruppe bei den Verantwortlichen nach, wie die LBBW die im Koalitionsvertrag verankerte Divestment-Strategie umsetzen möchte.
Fossil Free Stuttgart verlieh damit der Forderung an die Landesregierung und die LBBW Nachdruck, ihre Geldanlagen aus fossilen Brennstoffen abzuziehen, da diese den Klimawandel anheizen und somit gefährliche Klimafolgen auch in Deutschland und Europa hervorrufen.
Der Pensionsfonds der Baden-Württembergischen Beamten
Die finanziellen Engagements Baden-Württembergs der Versorgungsrücklage und des Versorgungsfonds der Beamtenpensionen im Volumen von ca. 5 Mrd Euro werden neu bewertet; im Frühjahr 2016 steckten noch 4% im Bereich der fossilen Brennstoffe – das sind 190 Millionen Euro. Bis spätestens zur Sommerpause will das Haus von Finanzministerin Sitzmann den ethischen Investitionsleitfaden durch den Beirat bringen.
Divestmentstrategie der Landesbank Baden-Württemberg
Im Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung steht: “Das Land unterstützt die Landesbank auf dem Weg zur Entwicklung einer Divestment-Strategie.” Im November starteten wir die erste Petition in Form eines offenen Briefs an Rainer Neske, den Vorstandsvorsitzenden der LBBW. Nachdem dieser und die LBBW sich wenig aufgeschlossen zeigten, entschied sich Fossil Free Stuttgart, auch auf die politische Ebene zu gehen (der Petitionstext und die Adressaten wurden demnach angepasst).
Die Gruppe intensiviert den Druck durch eine Kunstperformance und durch die Übergabe der Petition.
Kunstperformance
Der Stuttgarter Künstler Ulrich Schmidt hat im Rahmen der Globalen Divestment Mobilisierung eine Kunstaktion geplant. Die Performance setzt sich mit der Frage der Folgekosten öffentlicher Investitionen in fossile Brennstoffe auseinander und ist damit Teil der Globalen Divestment Mobilisierung. In einer Pop Up Gallery werden 27 Acrylgemälde ausgestellt, welche danach den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der LBBW geschenkt werden. Die 27 Acrylarbeiten mit den Maßen 30*30 cm verbildlichen sowohl das freundliche Antlitz des heutigen Wohlstands, der auf viel zu billigen fossilen Rohstoffen beruht, als auch die Fratze der Entbehrungen zukünftiger Generationen. Damit unterstützt der Künstler Ulrich Schmidt die aktuelle Kampagne von Fossil Free Stuttgart.