Heute protestierten Klimaschützer vor der Jahreshauptversammlung von RWE und verlangen den Ausstieg aus der Kohlenutzung und Schutz der Bevölkerung vor Feinstaubemissionen. Außerdem fordern Fossil Free Aktivisten die NRW-Kommunen auf, ihre RWE-Beteiligungen zu verkaufen und so ein starkes Zeichen gegen klimaschädigende Industrien zu setzen. 

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Mit seiner Pro-Kohle-Politik schädigt die RWE AG Mensch, Umwelt und Klima. Dagegen befürwortet eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger entschlossene Maßnahmen für den Schutz des Klimas, der Umwelt und der menschlichen Gesundheit. Deshalb zeigen das Aktionsbündnis ZUKUNT STATT BRAUNKOHLE dem Kohlegiganten bei der Hauptversammlung in Essen die Rote Karte.

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Mit roten T-Shirts, Bändern, Transparenten und Karten wird die Rote Karte symbolisch hochgehalten. Die Kohleverstromung, die Gesundheitsgefährdung durch Feinstaub, die Repression gegen Klima-AktivistInnen, Umsiedlung und das Festhalten am Klimakiller Nummer eins, die Braunkohle werden heftig kritisiert.

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Antje Grothus aus Kerpen-Buir hat mehr als 30.000 Unterschriften für die Erhaltung des Hambacher Walds gesammelt. Sie hat als eine direkt vom Tagebau Betroffene in der Hauptversammlung das Wort ergriffen. „RWE hat wegen des Tagebaus die A4 unmittelbar an den Ortsrand unsers Dorfes Buir verlegen lassen. Das ist für viele der 4000 Einwohner der reine Horror: Schlafen bei offenem Fenster ist seit der Inbetriebnahme der Autobahn undenkbar, Erholung im Garten war gestern, in Ruhe spazieren gehen über die Felder … passé. Meine Immobilie, die für mich als Selbstständige die Altersvorsorge darstellt, hat wegen RWE einen Wertverlust von 30 Prozent erfahren.“

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Kinderarzt warnt vor „No-go-area für Schwangere“

Der Kölner Kinderarzt Christian Döring weiß aus seiner Praxis um die Risiken, die vom nur 25 Kilometer entfernten Rheinischen Braunkohlerevier ausgehen. „RWE nimmt keine Rücksicht auf die Gesundheit der Menschen in der Region und der eigenen Beschäftigten. Durch den Braunkohletagebau und die Kohlekraftwerke kommt es zu gefährlichen Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen. RWE nimmt Erkrankungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Schädigung von Föten und vorzeitige Todesfälle in Kauf.“

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Döring verweist auf wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass schon bei geringer Zunahme der Feinstäube mit einer Wahrscheinlichkeit von 18 Prozent untergewichtige Kinder mit einem Gewicht von unter 2500 Gramm geboren werden und Lungenreifungs- und Entwicklungsverzögerungen auftreten. Der Kinderarzt, warnt davor, dass „unsere Region zu einer No-go-area für Schwangere“ wird.

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„Seit ca. 5 Jahren geht RWE mit großer Härte zivil- und strafrechtlich gegen Braunkohle- GegnerInnen vor“, kritisiert Jens Koy von AntiAtomBonn. Beispielsweise geht RWE rechtliche Schritte gegen die mutigen Menschen, die in Aktionen des zivilen Ungehorsams im Rheinischen Braunkohlerevier in den Tagebau gegangen sind, um ihn zu blockieren und diejenigen zu kritisieren, die für die Klimakatastrophe verantwortlich sind.

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„Auf Hunderte Personen, die sich an Protestaktionen wie  ́Ende Gelände ́ beteiligen, kommen Prozesskosten von 3.000 bis 10.000 € zu. Wir verlangen von RWE, keine Unterlassungserklärungen für die Beteiligung an Aktionen des zivilen Ungehorsams mehr einzufordern und erzwungene Unterlassungserklärungen zu annullieren“, so Koy. „Die strafrechtlichen Klagen gegen alle an der Aktion Ende Gelände im Sommer 2015 Beteiligten müssen zurückgezogen werden.“

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Dieser Protest ist eine Gesetzesübertretung, diese ist aber notwendig und legitim. Wir müssen alles tun, um den Klimawandel zu stoppen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Körper einsetzen und den Klimawandel dort anprangern, wo er gemacht wird.

 

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