September 17, 2019

Veranstaltungsreihe von Runden Tischen zum Thema „Klimanotstand in Karlsruhe – was nun?“

Presseerklärung von Fossil Free Karlsruhe und dem Bündnis „Zusammen für Klimaschutz“

Das Bündnis „Zusammen für Klimaschutz“, ein Zusammenschluss von Fossil Free Karlsruhe mit allen „For Future“- Gruppen in Karlsruhe, den Naturfreunden, dem BUND Südpfalz und der Karlshochschule, veranstaltet im Zeitraum von 1. Oktober 2019 bis 23. Januar 2020 insgesamt fünf Runde Tische zu lokalen Klimaschutzmaßnahmen in Karlsruhe.

Beim Start am 1.10. geht es um das Thema „Energiewende in Karlsruhe“ mit dem Schwerpunkt Stromproduktion, die letzte Runde im Januar 2020 beschäftigt sich mit der „Dekarbonisierung der Wärmeversorgung“, also der Frage, wie in Karlsruhe Wärme künftig klimaneutral produziert werden kann.

Zu den Runden Tischen sind alle Parteien des Gemeinderats sowie eine Vielzahl von Akteuren aus der Stadt wie die Industrie- und Handelskammer, Kirchen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Handwerkskammer u.v.a.m. eingeladen. Ziel der Runden Tische ist es jeweils ein Bündel an konkreten Maßnahmen zum lokalen Klimaschutz in Karlsruhe zu finden, die Grundlage für weitere Entscheidungen sein können, z.B. im Gemeinderat (siehe weitere Daten im Anhang sowie die Liste der eingeladenen Institutionen).

Zum Hintergrund

Der menschengemachte Klimawandel ist traurige Realität und wir Menschen mussten in den Jahren 2018 und 2019 erkennen, dass die Lage dramatischer ist als zuvor angenommen. Die verheerenden Waldbrände am Amazonas und in den arktischen Regionen, der dramatische Temperaturanstieg in der Arktis und Grönland, das zunehmende Auftauen der Permafrostböden und Hitzewellen in Europa, im südlichen Afrika und Australien sind nicht mehr nur Alarmzeichen, sondern Vorboten dessen, was uns in den nächsten Monaten und Jahren erwartet. Diese Entwicklungen werden Auswirkungen auf unser aller Alltag haben.

Daher ist es unsere Pflicht und unsere Verantwortung dem entgegenzuwirken. Wenn alle konstruktiv, pragmatisch und über die Grenzen von Ideologien hinweg zusammenarbeiten, bestehen noch Chancen, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Wir sehen, dass die Städte der Welt, in denen die meisten Menschen wohnen und arbeiten, ein Schlüsselfaktor für den Klimaschutz sind. Mit Disziplin und gutem Willen, mit Kreativität und Offenheit können wir die Wende schaffen können. Wir wollen die Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder nicht kampflos aufgeben.

Die englische Tageszeitung „The Guardian“ am 4. Juni dieses Jahres („The climate crisis is our third world war. It needs a bold response“, by Joseph Stieglitz): Auf den Klimawandel müsse man so reagieren, als sei der dritte Weltkrieg ausgebrochen. Das ist sicherlich ein extremer Vergleich. Energisch jedoch, stringent, intelligent und kreativ, vor allem keine einzige Minute mehr verlierend, zusammen handelnd und zusammenhaltend, wie eine Nation im Falle eines Krieges reagieren würde: Mit dieser Entschlossenheit würden wir es schaffen, auch hier in Karlsruhe künftig CO2-Emissionen zu reduzieren und letztlich zu vermeiden.

Daher werden an den Runden Tischen in einem Workshop-Format zu jedem der einzelnen Themenbereiche, die Ursachen für den Klimawandel sind, konkrete Klimaschutzmaßnahmen erdacht und entworfen werden. Diskutiert werden die Maßnahmen an den Runden Tischen entlang einer Reihe konkreter Vorschläge. Im Fokus stehen dabei die Fragen, wie die Maßnahmen in Karlsruhe konkret und zügig umgesetzt werden könnten. Weitere Fragen sind, welche Möglichkeiten wir noch haben und welche Möglichkeiten wir bisher noch nicht berücksichtigt haben. Wenn wirklich alle gut zusammenarbeiten, wird sich ein positives Bild zeichnen lassen.

Es ist nicht nur alles Katastrophe, Verzicht oder Verbot, sondern es stecken im tiefgreifenden Wandel hin zur Klimaneutralität eben auch jede Menge Chancen, Arbeitsplätze und Geschäftsfelder. Die Stadt Karlsruhe hat in den nächsten 5 Jahren die Chance, aus eigener Kraft eine für viele Städte vorbildhafte Vorgehensweise im Klimaschutz zu entwickeln, und während des Prozesses andere Städte damit anzustecken. Wir können es gemeinsam schaffen, dass diese Stadt schnellstmöglich CO2-frei werden kann. Karlsruhe kann eine Stadt werden, die diese Transformation am Ende hervorragend bewältigt hat und in der alle Bürger stolz sein können, daran mitgewirkt zu haben. Vielleicht steht eines Tages an den Ortseingangsschildern: „Stadt Karlsruhe – erste klimaneutrale Stadt Deutschlands“

Daten der Runden Tische, die alle in der Karlshochschule stattfinden

Dienstag, 1.10: Energiewende in Karlsruhe

Dienstag, 29.10.: Verkehrswende lokal und regional – Bundesländer-/Verbundübergreifend

Dienstag, 26.11.: Klimaneutralität in Stadtplanung, Bauen und durch Sanierung

Donnerstag, 12.12.: Umgang mit anderen CO2-Emissionsquellen wie Ernährung / Abfall/

Donnerstag, 23.1.: Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung / RDK

Liste der eingeladenen Fraktionen, Verbände, Institutionen und NGOs

  • Vertreter aller Fraktionen des Karlsruher Gemeinderates, die sich hinter das Pariser Abkommen stellen und die Empfehlungen des IPCC nicht anzweifeln
  • Ev. Kirche
  • Kath. Kirche
  • Vertreter von DGB und Verdi
  • NABU Karlsruhe
  • BUND Karlsruhe
  • Greenpeace, Karlsruhe
  • attac KA, Karlsruhe
  • Food-Coop
  • Tischlein-deck-dich e.V.
  • Haus- und Grund
  • Handwerkskammer
  • Architektenkammer
  • IHK
  • Mieterbund
  • Bund Bildender Künstler
  • Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine
  • AWO
  • Freunde der Erziehungskunst Karlsruhe
  • ADAFC
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