Mai 12, 2017

Klimaschützer von Fossil Free Bremen jubeln: Bremen schließt Geldanlagen in Kohle, Öl und Gas aus

Die Bremer Bürgerschaft hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, direkte Geldanlagen in klimaschädliche Kohle-, Öl und Gas-Unternehmen auszuschließen. Zudem soll geprüft werden, ob bestehende Anleihen in ökologisch saubere „Green Bonds“ umgeschichtet werden können.

Fossil Free Bremen feierte diesen Erfolg am Abend mit einer lautstarken und bunten Jubelminute auf dem Bremer Marktplatz. Unter den Augen des Rolands gaben die 50 Aktivist*innen ein eindrucksvolles Bild ab.

In den vergangenen Monaten haben die Klimaschützer beharrlich auf eine Entscheidung zum sogenannten „Divestment“ in Bremen gedrungen. In Gesprächen mit Politiker*innen der Regierungsfraktionen von Grünen und SPD haben sie aufgeklärt, nachgehakt und schließlich den heute beschlossenen Antrag auf den Weg gebracht.

Auf einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung von Fossil Free Bremen Anfang Februar sagte der mit dem Antrag befasste SPD-Politiker Arno Gottschalk die entscheidenden Worte: „Es ist an der Zeit zu sagen, in Kohle macht man nicht mehr.“ Er stellte damals einen Bürgerschaftsentscheid noch vor der parlamentarischen Sommerpause in Aussicht. Die Grünen hatten sich bereits Ende vergangenen Jahres geschlossen hinter den Antrag der Klimaschützer gestellt.

Maike Schäfer, Fraktionsvorsitzende der Grünen, betont: „Ab jetzt gilt: Keine Kohle für die Kohle. Uns war von Anfang an wichtig, mit dieser Entscheidung für den Klimaschutz in Bremen voranzugehen. Bremen sollte hier aber keine Ausnahme bleiben. Divestment ist auch in größeren und finanzstärkeren Bundesländern möglich.“

Mit der heutigen Entscheidung ist Bremen nach Berlin das zweite Bundesland, das fossile Geldanlagen ausschließt. „Ein starkes Signal und ein großer Schritt für den Klimaschutz!“, freut sich Lukas Warning von Fossil Free Bremen über die Entscheidung.

„Fossile Energien richten mit dem Klimawandel weltweit unglaubliche Schäden an. Bremen zeigt mit dem Beschluss, dass öffentliche Institutionen eine klare Botschaft senden können – diese Art der Energiegewinnung ist von gestern und gehört so schnell wie möglich abgewickelt. Mit Klimachaos sollte niemand sein Geld verdienen“, so Warning weiter.

Die Jubelminute ist Teil der weltweiten Aktionstage für Divestment (5.-13. Mai 2017). Die globale Divestment- Bewegung fordert damit ambitionierten Klimaschutz ein. Mit den Aktionstagen erhöht sich der Druck auf gesellschaftliche Institutionen, ihr Geld aus klimafeindlichen Unternehmen abzuziehen und in den Aufbau einer Zukunft mit erneuerbaren Energien zu investieren.

In Deutschland fordern mehr als 25 lokale „Fossil Free“-Gruppen ihre Städte, Universitäten, Kirchen und Banken auf, klimaschädliche Investitionen zu stoppen. Aktionen finden unter anderem in München, Freiburg, Berlin, Aachen, Dortmund, Bochum, Münster, Stuttgart und Hannover statt.

Infos zu Fossil Free Bremen: http://fossilfreebremen.de/

 

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