Mai 3, 2017

Divestment-Bewegung erreicht Göttingen

Der Weg für Kapitalanlagen ohne Investitionen in klimaschädliche Kohle-, Öl- und Gasunternehmen ist geebnet


Göttingen, 3. Mai 2017 – Als vierte deutsche Großstadt beschließt Göttingen sämtliche Kapitalanlagen aus dem Kohle-, Öl- und Gassektor abzuziehen, weil dieser ein klimaschädliches Geschäftsmodell verfolgt. In der gestrigen Sitzung des Finanzausschusses  wurden die notwendigen Finanzanlagerichtlinien auf den Weg gebracht. [1]

„Das ist ein großer Schritt. Nicht nur für Göttingen, auch für weitere Großstädte, die sich künftig ein Beispiel an Göttingen nehmen können“, so Luisa Neubauer, Sprecherin von Fossil Free Göttingen.

Fossil Free Göttingen setzt sich seit Monaten mit öffentlichen Aktionen, Diskussionen und Lobbyarbeit für das sogenannte Divestment der Stadt Göttingen ein. „Als Stadt, die mit einem Masterplan eigene Klimaschutzziele verfolgt, ist es für Göttingen höchste Zeit auch bei den Finanzanlagen nachhaltige und umweltverträgliche Ansätze zu verfolgen“, so Neubauer.

Ein erster Meilenstein ist nun erreicht. Am 12. Mai folgt die Abstimmung des Stadtrats über die entsprechenden Finanzanlagerichtlinien. Spricht sich am 12. Mai eine Mehrheit für den Antrag aus, wäre das vollständige Divestment Göttingens besiegelt. „Nach Münster, Berlin und Stuttgart wäre Göttingen so die vierte deutsche Großstadt, die sich mit Divestment für eine klimaverträgliche Finanzpolitik stark macht.“, so Neubauer. Ein erster Divestment-Antrag wurde im März wegen parteiinternen Unklarheiten verschoben.

Die Entscheidung folgt kurz vor der Globalen Divestment Mobilisierung, die vom 5.-13.Mai 2017 weltweit stattfinden wird. Sie will neue Impulse setzen, um den Weg für ambitionierten Klimaschutz zu bereiten. Sie setzt unsere Institutionen unter Druck, ihr Geld aus Klimachaos abzuziehen und in den Aufbau einer gerechten Zukunft mit erneuerbaren Energien zu investieren. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten rund um den Erdball tun sich zusammen und füllen die klimapolitische Leerstelle ihrer Regierungen mit der größten Divestment-Bewegung, die die Welt je gesehen hat.

Auch Fossil Free Göttingen ist dabei. Am 13. Mai wird die Gruppe mit einer öffentlichen Aktion vor dem alten Rathaus in der Innenstadt auf die Thematik aufmerksam machen.

Fossil Free Göttingen ist Teil eines weltweiten Netzwerkes von Divestment-Initiativen. Sie setzten sich dafür ein, dass Institutionen wie Unternehmen, Kirchen, Regierungen und Bildungseinrichtungen ihre Kapitalanlagen aus klimaschädlichen Geschäften entziehen. Die Bewegung feierte bereits milliardenschwere Erfolge; weltweit haben 718 Institutionen ihre Anlagen bereits aus dem klimaschädlichen Geschäft entzogen.

 

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Anmerkung für die Redaktion

[1] Die Beschlussvorlage des Finanzauschusses

 

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Luisa Neubauer, Sprecherin Fossil Free Göttingen, fossilfreegoe@lists.riseup.net,

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