Während wir heute an dieser kritischen Wegscheide stehen, hat seine Heiligkeit, Papst Franziskus, eine Enzyklika verfasst – die höchste Form der Lehre, die die Katholische Kirche kennt -, die sich ausschließlich mit unserer Beziehung zur Umwelt befasst. Diese Enzyklika jedoch ist mehr als nur eine theologische Erklärung – sie ist ein Weckruf an die Welt, eine Mahnung zu begreifen, dass der Klimawandel eine Bedrohung für alle Menschen weltweit darstellt, insbesondere für die Armen. Infolge der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen durch die Menschheit steht die Welt inzwischen kurz vor dem Ruin, den wir einzig durch eine Revolution in unseren Herzen und Köpfen noch abwenden können. Nach Ansicht des Papstes ist ein ethischer und ökonomischer Richtungswechsel dringend erforderlich, um katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern und der wachsenden Ungleichheit entgegenzuwirken. Der moralische Imperativ des Klimaschutzes gilt für Menschen aller Glaubensrichtungen überall auf der Welt.
Die Menschheit muss geschlossen zusammenstehen, um die Krise unserer Zeit aufzuhalten. Der Klimawandel ist kein Problem, das nur Wissenschaftler*innen, Politiker*innen, Aktivisten und Aktivistinnen angeht – der Klimawandel tangiert alle, die ein ethisches Verantwortungsbewusstsein haben.
Auch alle sonstigen führenden Persönlichkeiten sollten sich von den Worten des Papstes inspirieren lassen, in ähnlicher Weise zum Handeln aufzurufen. Der Weg, den wir zur Bekämpfung des Klimawandels beschreiten müssen, ist klar und er wird die Menschheit und unseren Planeten endlich aus dem Würgegriff von Öl, Gas und Kohle befreien. Diese Enzyklika bekräftigt die bahnbrechende Kursänderung, die sich gerade vollzieht – wir können unsere Erde schlicht und einfach nicht länger ausbeuten wie bisher.
Es ist wichtig, dass führende Persönlichkeiten von Glaubensgemeinschaften in aller Welt die Bekämpfung des Klimawandels, genau wie der Papst, als ernste moralische Verpflichtung erachten. Willst du, unabhängig von deiner Glaubensrichtung, deine Kirche oder deren Oberhaupt bitten, sich diesem globalen Aufruf anzuschließen? Hier ein paar Textbeispiele aus den sozialen Medien, die du als Vorlage nutzen und abwandeln kannst:
Sehr geehrte*r [Twitter-Name deiner Kirche/ihres Oberhaupts einfügen], werden Sie sich Papst Franziskus anschließen und öffentlich den Klimaschutz zum dringlichen moralischen Gebot erklären? #Gelobt sei
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Schon mehr als 70 Kirchen und religiöse Gruppen haben ihre Gelder aus dem Sektor der fossilen Brennstoffe abgezogen. Starte auch in deiner Gemeinschaft eine entsprechende Kampagne. Wenn es falsch ist, unseren Planeten zu zerstören, dann ist es auch falsch, von dieser Zerstörung zu profitieren.
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„Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind der Überzeugung, dass der Klimawandel das nie dagewesene Abschmelzen des Arktis-Eises und damit auch diese äußerst unsicheren Wetterlagen hervorbringt. Ich denke, wir sollten auf diese Wissenschaftler*innen und Sachverständigen hören.“
„Die Menschheit hat das Recht, die Segnungen der Erde und ihrer Ressourcen zu genießen. Nach islamischer Weltanschauung haben wir jedoch kein Recht, von diesen Segnungen zu profitieren, indem wir die Ressourcen anderer oder künftiger Generationen ausbeuten. Wenn wir für unsere Umwelt Sorge tragen, werden wir mit Güte belohnt – missbrauchen und ruinieren wir sie hingegen, steht uns ein schreckliches Ende bevor.“
„Diese Warnung aus uralten Tagen, einst vernommen von einem einzigen Volk in einem einzigen kargen Land, ist jetzt zu einer Krise geworden, die unseren Planeten als Ganzes und mit ihm die gesamte Menschheit bedroht. Das rücksichtslose Gebaren der Menschheit – insbesondere die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle – überlastet unsere Erde und — provoziert eine systemische Reaktion unseres Planeten, die menschliche Lebensgemeinschaften ebenso wie viele andere Lebensformen gefährdet … Als Juden suchen wir in den Quellen der traditionellen jüdischen Weisheiten nach Leitlinien für unsere politischen Bemühungen, die Katastrophe zu verhindern und uns mit der Erde zu versöhnen. Unsere erste und grundlegende Weisheit findet im Sh’ma ihren Ausdruck und wird bekräftigt durch die Lehre, dass das Göttliche durch Shekhinah in der Welt und darüber hinaus allgegenwärtig ist. Die Einheit aller Dinge bedeutet nicht nur, dass alles Leben miteinander verwoben ist, sondern dass in diesem Gewebe auch etwas von Gottes Wesen vorhanden ist.“
„Unsere geliebte Erde, die wir voll Ehrfurcht als allumfassende Mutter betrachten, hat die Menschheit in Jahrmillionen des Wachstums und der Evolution gedeihen lassen. Jetzt haben uns Jahrhunderte habgieriger Ausbeutung unseres Planeten eingeholt und ein radikaler Wandel unserer Beziehung zur Natur ist nicht länger eine Frage der Machbarkeit. Er ist eine Frage des Überlebens. Wir können nicht länger unsere Natur zerstören, ohne uns selbst zu zerstören. Die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels werden die fatalen Probleme unserer Welt — Krieg, Krankheit, Armut und Hunger — allesamt noch um ein Vielfaches verstärken.“
ZUR SOFORTIGEN VERÖFFENTLICHUNG
VATIKANSTADT — May Boeve, Executive Director der Klimaorganisation 350.org, hat folgende Erklärung zur Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus abgegeben:
„Der moralische Handlungsaufruf von Papst Franziskus hat eine glasklare Botschaft: Es ist Zeit, fossilen Brennstoffen den Rücken zuzukehren und uns auf den Weg in eine Zukunft sauberer Energie zu machen. Aus seinem spirituellen und moralischen Blick auf den Klimawandel, ruft Papst Franziskus zu einem ethischen und wirtschaftlichen Richtungswechsel auf, den wir dringend brauchen, um katastrophalen Klimawandel zu verhindern und der weltweit wachsenden Ungleichheit entgegenzuwirken. Der Brief des Papsts gibt den Millionen Institutionen, gewählten Volksvertretern und Menschen in aller Welt, die sich für die Bekämpfung des Klimawandels einsetzen, Aufwind. Heute ist klarer denn je, dass das Ende des Zeitalters von Kohle, Öl und Gas bevorsteht – und damit auch, wie wir hoffen, das Ende des Zeitalters zunehmender Armut und Ungleichheit. Der Aufruf von Papst Franziskus drängt uns, die Energiewende zu beschleunigen und gibt der schnell wachsenden Divestment-Bewegung, die Gelder aus fossilen Brennstoffen abzieht, einen zusätzlichen Schub.”
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KONTAKT: Hoda Baraka, 350.org Global Communications Manager, +201001840990, hoda@350.org