Göttingen beschließt, sämtliche Kapitalanlagen aus dem Kohle-, Öl- und Gassektor abzuziehen, weil dieser ein klimaschädliches Geschäftsmodell verfolgt. In der heutigen Sitzung des Stadtrates wurde die entsprechende Finanzanlagerichtlinie final verabschiedet, nachdem in der letzten Woche der Finanzausschuss die Vorlage beschlossen hatte.

„Das ist ein Grund zu feiern! Nicht nur für Göttingen ist die Entscheidung von Bedeutung, sondern auch für weitere Großstädte, die sich künftig ein Beispiel an Göttingen nehmen“, so Luisa Neubauer, Sprecherin von Fossil Free Göttingen.

Fossil Free Göttingen setzt sich seit Monaten mit öffentlichen Aktionen, Diskussionen und Lobbyarbeit für das sogenannte Divestment der Stadt Göttingen ein. „Mit dieser Entscheidung bekennt Göttingen Farbe. Klimaverträgliche Finanzpolitik ist auch hier durchsetzbar – das hat Göttingen heute bewiesen“, so Neubauer.

Die Entscheidung folgt während der Globalen Divestment Mobilisierung, die vom 5.-13. Mai 2017 weltweit stattfindet. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten rund um den Erdball tun sich zusammen und füllen die klimapolitische Leerstelle ihrer Regierungen mit der größten Divestment-Bewegung, die die Welt je gesehen hat. Die Bewegung will neue Impulse setzen, um den Weg für ambitionierten Klimaschutz zu bereiten. Sie setzt Institutionen unter Druck, ihr Geld aus Klimachaos abzuziehen und in den Aufbau einer gerechten Zukunft mit erneuerbaren Energien zu investieren.

Auch Fossil Free Göttingen ist dabei. Am 13. Mai wird die Gruppe mit einer öffentlichen Aktion auf dem Bahnhofsvorplatz auf die Thematik aufmerksam machen.

Fossil Free Göttingen ist Teil eines weltweiten Netzwerkes von Divestment-Initiativen. Sie setzen sich dafür ein, dass Institutionen wie Unternehmen, Kirchen, Regierungen und Bildungseinrichtungen ihre Kapitalanlagen aus klimaschädlichen Geschäften entziehen. Die Bewegung feierte bereits milliardenschwere Erfolge; weltweit haben 718 Institutionen ihre Anlagen bereits aus dem klimaschädlichen Geschäft entzogen.

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