SCHRITT 1:

Such ein Ziel aus.

Stell dein Team zusammen. Organisiere effektive und spaßige Gruppentreffen!

 

Wir alle haben Verbindungen zu Institutionen, die die Kohle-, Erdöl- und Erdgasindustrie nicht mehr unterstützen sollten – sei es deine Kirchengemeinde, Uni oder Stadt. Wir unterstützen dich dabei, eine Kampagne an einer Institution in deiner Nähe zu starten.

 

 

Übersicht Grundlagen einer Divestment Kampagne Schritt 1 Such dir ein Ziel aus und stell ein Team zusammen Schritt 2 Starte eine Petition und plane deine Kampagne Step 3 Leg los und baue Druck auf Schritt 4 Verplichte Entscheidungs- träger*innen
Schritt 5 Erhöhe den Druck Schritt 6 Bleib in Kontakt Schritt 7 Sei erfolgreich! Material Materialien Argumente für Divestment Einwände und Antworten

Wie du dein Ziel aussuchst.

Denkst du darüber nach, deine eigene Divestment-Kampagne zu starten? Das ist toll! Du kannst dir aussuchen, welche Institution deine Zielgruppe sein soll. Identifizierst du dich mit deiner Stadt, mit einer Kirchengemeinde oder mit deiner Universität? Bist du Anwalt*in, Arzt*in oder Journalist*in und zahlst du monatlich Beiträge in eine Rentenversicherung deines Berufsstandes? Arbeitest du in einer Gesundheitseinrichtung und möchtest, dass diese ihre Gelder in einer für die Menschen und den Planeten zuträglichen Art und Weise investiert? Hast du Verbindungen zu weiteren institutionellen Investor*innen und möchtest du, dass diese nicht in fossile Brennstoffe investieren?

Deine Stadt bzw. Kommune

Auf kommunaler Ebene werden Entscheidungen normalerweise im Stadtrat getroffen. Versuche, im Stadtrat Unterstützung zu finden, z. B. bei Vertreter*innen einer Regierungspartei und mach Divestment zu einem Thema, für das sich die Politiker*innen einsetzen wollen. Nimm Kontakt zur städtischen Finanzverwaltung auf, um mehr über Investitionsstrategien auf kommunaler Ebene zu erfahren. Und mach Divestment zur Chefsache, indem du den Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin für dich gewinnst.

Universitäten

Möchtest du, dass deine Uni nicht mehr in fossile Brennstoffe investiert? Schau dich um, es gibt eine Menge Leute, die dich unterstützen können: Studierendeninitiativen, die sich mit Wirtschaft und Nachhaltigkeit beschäftigen, der AStA sowie Studentische Vertreter*innen im Senat können dir helfen, mehr über Finanzstrukturen herauszufinden; vielleicht gibt es an deiner Uni sogar einen Umweltbeauftragten bzw. eine Umweltbeauftragte. Fang einfach an!

Religiöse Institutionen

In Deutschland sind die evangelische und katholische Kirche äußerst mächtige Institutionen, wenn es um Fragen der Moral geht, und dementsprechend sollten sie ihren Standpunkt hinsichtlich Investitionen in fossile Brennstoffe ändern. Andere religiöse Institutionen in Deutschland sind ebenfalls bedeutsame Interessenvertreter.

Gesundheitseinrichtungen

Nach Ansicht vieler Mediziner*innen stellt der Klimawandel „die Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen unserer Zeit” dar. Die British Medical Association und die Canadian Medical Association, die Ärztekammern Großbritanniens und Kanadas, haben sich bereits zum Divestment verpflichtet. Jetzt versuchen Berliner Ärzte und Ärztinnen, ihre Pensionskasse, die Berliner Ärzteversorgung, zu überzeugen, nicht mehr in fossile Brennstoffe zu investieren. Was kommt als Nächstes? Ärzt*innen in ganz Deutschland setzen sich dafür ein, dass sich die Versorgungswerke der Ärzteschaft in anderen Bundesländern ebenfalls zum Divestment entschließen. Die Bundesärztekammer wird ihre Investitionen aus Unternehmen der fossilen Energiegewinnung abziehen, wenn wir uns dafür einsetzen. Es gibt jede Menge zu tun.

Andere Institutionen

Treuhandgesellschaften und Stiftungen, Wohlfahrtsverbände, Kultureinrichtungen und Museen und andere Organisationen verpflichten sich ebenfalls immer mehr zum Divestment. Divest Invest Europe, ein Zusammenschluss von Leiter*innen verschiedener philanthropischer Institutionen in Europa, setzt sich in diesem Bereich schwerpunktmäßig für Divestment ein. Wenn du weitere Institutionen kennst, die ebenfalls als Investoren tätig sind, dann frag einfach nach, wie dort die Gelder angelegt werden.

Stelle ein Team zusammen.

Es ist wichtig, dass du ein Team für deine Kampagne aufbaust, aber es ist in Ordnung, wenn du in kleinen Schritten damit anfängst. Bring Leute aus deinem Bekanntenkreis in Kontakt und frag bei Gruppen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen, nach möglichen Interessenten.

  1. Gehe zu Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit oder Klima, um deine Kampagne bekannt zu machen. Eventuell findest du eine bestehende Gruppe, die zu dem Thema arbeiten will. Sprich mit Anwesenden, sammle Email-Adressen und Kontaktdaten um in Kontakt zu bleiben.
  2. Informiere dein persönliches Netzwerk. Erzähle deinen Freund*innen, deiner Familie, warum du bei der Kampagne mitmachst und warum auch sie sich dafür interessieren könnten.
  3. Informiere dein berufliches Netzwerk. Sende eine einführende Email, die die Ziele der Kampagne darstellt und lade deine Kolleg*innen, etc. zu einem ersten Treffen ein.
  4. Veranstalte ein Treffen. Erinnere dein Netzwerk ein paar Tage bevor es losgeht und rufe die Leute an oder schreibe eine SMS an diejenigen, die zugesagt haben. Stelle eine Tagesordnung für das Treffen zusammen und mach die Ziele der Kampagne bei eurem Treffen klar. Gib jedem*r die Möglichkeit, Input zu geben, finde heraus, welche Kapazitäten die Leute mitbringen und fang an Rollen und erste Aufgaben zu verteilen. Habt Spaß und vereinbart ein nächstes Treffen.
  5. Kontakt halten. Vertrauen aufbauen. Bleibe zwischen dem ersten und zweiten Treffen in Kontakt mit deinem neuen Team. Frag wie es ihnen geht, biete Unterstützung für anstehende Aufgaben an und gib Anerkennung für ihre Arbeit. Vertrauen und Freundschaften aufzubauen hilft eurem Team weiter. Also versucht euch gegenseitig kennenzulernen und auch außerhalb von regulären Treffen etwas zu unternehmen.
  6. Kommunikation in der Gruppe. Interne Emaillisten, Facebook Gruppen, eine gemeinsame Dropbox oder Google-Drive Ordner können sehr hilfreich für eure interne Kommunikation sein.
  7. Regelmäßige, gut organisierte Treffen sind der Schlüssel zu eurem Erfolg.
  8. Organisiere Veranstaltungen. Filmvorführungen (Do The Math), Vorträge mit bekannten Referent*innen, Podiumsdiskussionen, Workshops etc. Menschen werden kommen und Interesse zeigen. Sammle ihre Kontaktdaten und lade sie zum nächsten Treffen ein.
  9. 1 zu 1 Treffen mit Menschen die Interesse zeigen. Triff dich mit interessierten Leuten auf einen Kaffee oder Tee. Lerne sie kennen und stelle Fragen:
  • Wie hast du von der Gruppe erfahren?
  • Was gefällt dir an der Gruppe oder Kampagne?
  • Bist du interessiert daran, dich aktiv einzubringen? Wie viel Zeit kannst du pro Woche/Monat erübrigen?
  • Kannst du zu bestimmten Zeiten an regelmäßigen Treffen/Aktivitäten teilnehmen?
  • Hast du irgendwelche Fähigkeiten, die du gut in die Gruppe einbringen könntest? Je diverser die Fähigkeiten in deinem Team, desto besser. (Social Media, Computer, Finanzen, Presse, Koordination, öffentlich sprechen, …)
  • Interessierst du dich für bestimmte Bereiche der Kampagne, die du weiterentwickeln willst.
  • Aber versuche auch, die Leute persönlich kennenzulernen. Schau, was ihre Motivation ist und was sie wirklich bewegt.
Weitere Tips und Dokumente, um ein gutes Team zu finden.

Organisiere gelungene Gruppentreffen

Immer wieder sind Gruppentreffen frustrierend, wenig strukturiert und zielführend. Wir haben für euch einige Materialien zusammengestellt, damit ihr keine zähen und langweiligen Treffen mehr erleben müsst. Probiert es aus. Euer nächstes Treffen wird sicherlich effektiv und spaßig. Dann bleiben auch Neuankömmlinge gerne und langfristig dabei.

 

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