Vor wenigen Tagen gab die Evangelische Landeskirche Hessen-Nassau bekannt, dass sie sich der Divestment-Bewegung anschließt. Damit ist sie die erste von insgesamt 20 Landeskirchen in Deutschland. Der Verwaltungs- und Finanzchef Heinz Thomas Striegler erklärt, dass die Landeskirche binnen der kommenden fünf Jahre rund 45 Millionen Euro neu anlegen wird und somit keine Investitionen mehr in den Kohle-, Erdöl- und Erdgassektor tätigen wird.

Dies ist ein unglaublich wichtiger Schritt für die Divestment-Bewegung in Deutschland. Die Landeskirche Hessen-Nassau kann nun als Vorbild für weitere kirchliche Investoren fungieren. Sie hat auf den Ruf der Fossil Free Bewegung reagiert und das Richtige getan.

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Kirchen haben eine wichtige gesellschaftliche Stellung, wenn es um moralische Entscheidungen geht. Sie sind schon lange Vorreiter in ethisch-ökologischen Anlagerichtlinien und zogen in den letzten Jahren bereits Gelder aus anderen problematischen Sektoren ab. Dazu gehören Atomenergie, Waffenindustrie, Kinderarbeit, Gentechnisch veränderte Pflanzen und mehr.

Nun ist es an der Zeit, dass Menschen, die sich einer Kirche zugehörig fühlen, die Forderung nach Divestment in ihre Gemeinden tragen. Nur so kann weiter öffentlicher Druck aufgebaut und der fossilen Wirtschaft die soziale Akzeptanz entzogen werden.

Viele Kirchen sind in Sachen Klimaschutz bereits Vorreiter wenn es zum Beispiel um das Thema faire Beschaffung geht, schauen sich ihre Investitionen aber noch nicht genau genug an. Investment-Entscheidungen sind jedoch ein ganz zentrale Wegweiser: Sie können den Klimawandel weiter befeuern oder zu einem Wandel in Richtung 100% erneuerbare Energien beitragen.

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