Diesen Brief richten Fossil Free Gruppen aus NRW an ihre Städte und Institutionen, die an Aktien des Klimakillers RWE festhalten:

Setzen Sie sich für Klimaschutz und gesellschaftlichen Frieden ein

Sehr geehrte Oberbürgermeisterinnen, Oberbürgermeister, Landräte, Direktor und Direktorin,

Wir schreiben Sie an, weil Ihre Stadt, Kreis bzw. Landschaftsverband immer noch über eine Millionen RWE-Aktien hält. Weitere Infos zur Recherche über die RWE-Kommunen finden Sie unter: https://gofossilfree.org/de/rwe-divestment/.

Die aktuelle Zuspitzung im Hambacher Wald wir können uns nicht vorstellen, dass RWE im Sinne Ihrer Stadt, Kreises oder
Landschaftsverbandes handelt. Wir möchten Sie auffordern auf Herrn Ministerpräsident Laschet und Wirtschaftsminister Pinkwart einzuwirken ein Kohlemoratorium durchzusetzen.

Während die Kohlekommission verhandelt, darf RWE keine weiteren Fakten schaffen. Die Rodung des Hambacher Waldes und die Zwangsumsiedlungen müssen ausgesetzt werden. Wir möchten Sie bitten deutlich zu machen, dass Sie den Konfrontationskurs von RWE nicht unterstützen und dass Ihnen Klimaschutz wichtig ist.

RWE zerstört
Seit Jahrzehnten stößt RWE sehr große Mengen CO2 aus und zerstört so das Klima. Und nur um ein paar Jahre länger Profit machen zu können, will RWE den schützenswerten, alten Hambacher Wald der Braunkohle opfern. Die Zuspitzung der letzten Tagen und Wochen und die Polizeieinsätze im Hambacher Wald setzen den gesellschaftlichen Frieden aufs Spiel. Es erscheint lächerlich, dass RWE ein neues Braunkohlekraftwerk in Niederaußem plant. Doch das Lachen bleibt einem mit Blick auf die Klimakrise im Hals stecken. Einen Vorgeschmack auf das, was uns zukünftig immer häufiger bevor steht, ist diesen Sommer, mit der extremen Hitze, Dürre und Notsituation der Landwirte in Deutschland deutlich geworden.

RWE will im Hambacher Wald noch bevor die Kohlekommission ein Enddatum für die Braunkohle festgelegt hat und noch bevor das Oberverwaltungsgericht in Münster über den Erhalt des Waldes entschieden hat, mit Kettensägen Fakten schaffen. Das zeigt, wie sehr RWE und das fossile Geschäftsmodell durch den Erfolg der Energiewende und Klimaschutzmaßnahmen unter Druck geraten ist. Weiter Informationen finden Sie in der aktuellen Broschüre von urgewald „RWE: der Anfang vom Ende“.

RWE kann nur verlieren
Derzeit handelt die Kohlekommission das Ende der Kohleförderung und -nutzung in Deutschland aus. Wenn wir Klimaschutz ernst nehmen, müssen wir alles Mögliche tun, um die globale Temperaturerhöhung auf möglichst unter 1,5°C zu begrenzen. Das bedeutet, dass die riesigen Braunkohletagebaue nicht wir geplant bis 2045 weiterbetrieben werden können und die Kohlekraftwerke ab sofort schrittweise abgeschaltet werden müssen.

Und weil RWEs Profite und Vorherrschaft auf dem Energiemarkt dadurch erheblich geschmälert werden, ist zu vermuten, dass die Manager von RWE alle Hebel in Bewegung setzen, um die Kohlekomission zum scheitern zu bringen, den Kohleausstieg so lange wie möglich zu verzögern oder große Abfindungen rauszuschlagen.

Fazit: Wir halten daher RWE-Aktien für politisch inakzeptabel und ein finanzielles Risiko!

Der Hambacher Wald
Wie das Wendland für den AntiAtom-Widerstand ist der Hambacher Wald Kristallisationspunkt der Klimagerechtigkeitsbewegung geworden. Das hat auch RWE verstanden und versucht mit aller Gewalt den Widerstand zu zerschlagen. Deshalb wird NRW der größte Polizeieinsatz in der Geschichte bevorstehen. Die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Wald scheint kurz bevor zu stehen. Doch schon jetzt kündigen Klimaschützer_innen aus ganz Deutschland an, dass sie in den Hambacher Wald kommen werden, wenn die Räumung beginnt (siehe Twitter #hambibleibt und
#sonstkommich ). Neben den großen NGOs wie Campact, BUND, Greenpeace, Fossil Free und die Klimaallianz, die sich schon seit Jahren für einen geregelten Kohleausstieg einsetzen, mobilisiert das Bündnis Ende Gelände und die Aktion Unterholz die europäische Klimagerechtigkeitsbewegung in den Hambacher Wald, um sich der Räumung der Baumhäuser und der Rodung in den Weg zu stellen.

Das können Sie schon heute tun
Nehmen Sie Stellung zur Lage im Hambacher Forst und drängen Sie RWE die Lage zu deeskalieren und nicht wie zur Zeit weiter zuspitzen. Ähnliches hat die Gewerkschaft der Polizei NRW vor kurzem getan.

Setzen Sie sich dafür ein, dass Ihre Kommune die RWE-Aktien baldmöglichst veräußert und Kriterien für nachhaltiges Investment definiert.

Wenn Sie sich erkundigen möchten, wie genau ein solches Divestment vollzogen werden kann, steht Ihnen Adelphi, als führende Beratungseinrichtung für Klima, Umwelt und Entwicklung, sehr gerne zur Verfügung: https://www.adelphi.de/de

 

####

 

Fordere jetzt deine Stadt zum Handeln auf! Hier findest du eine Vorlage für ein Brief an deinen Oberbürgermeister bzw. Landrat, den du verwenden kannst. (Die Postadressen aller Kommunen mit RWE-Beteiligung haben wir hier für dich gesammelt.)

Den Brief könnt ihr natürlich gerne nach euren Bedürfnissen anpassen. Wenn eure Kommune keine RWE-Aktien hat, könnt ihr den Brief anpassen und an eure_n Landtagsabgeordnete_n schicken. Das wäre auch super! Bitte teilt uns kurz per Email mit, an welchen OB ihr euren Brief
geschickt habt.

FacebookTwitter