Kohlenstoffblase – Carbon Bubble

Die Carbon Bubble bezeichnet die aufgeblähte Investitionsblase in fossile Brennstoffe. Sie ist das Ergebnis einer Überbewertung von Kohle-, Öl- und Gasreserven, die nicht berücksichtigt, dass der Großteil der fossilen Reserven einem hohen Risiko ausgesetzt ist, unverwertbar zu sein. Damit würden sie als sogenannte stranded assets stark oder gar ganz an Wert verlieren.

Bei diesem Risiko spielen verschiedene umweltbedingte Faktoren eine Rolle wie beispielsweise sinkende Kosten für Erneuerbare Energien, Veränderungen auf dem Energiemarkt, Wasserknappheit, Auswirkungen des Klimawandels, soziale Normen und Regulierungen zu Luftqualität und Klimaschutz. Wenn die Politik ihr erklärtes Ziel, die globale Erwärmung unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, hält, bedeutet dies, dass uns nur noch ein begrenztes CO2 – Budget bleibt. Die fossile Brennstoffindustrie verfügt über weitaus mehr Reserven, als jemals verbrannt werden dürfen. Diese tickende Uhr zeigt an, wie viel Zeit uns noch bleibt, bis wir 1,5° bzw. 2°C Erderwärmung erreicht haben. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.

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Würde die Carbon Bubble platzen, hätte dies verherende Auswirkungen auf alle Märkte, auch auf die europäische Wirtschaft. Eine Studie im Auftrag der Grünen/ Europäischen Freien Allianz warnt davor, dass finanzielle Institutionen in Europa über €1 Milliarde dem Risiko der Carbon Bubble aussetzen.

Angesehene Expert*innen wie der britische Ökonom Lord Stern, die britischen Banken HSBC und Citi, die Internationale Energieagentur, Standard & Poor’s, Forbes, Bloomberg, die London School of Economics und die Smith School der Universität Oxford warnen vor den finanziellen Risiken von Investitionen in fossile Brennstoffe. HSBC spricht beispielsweise davon, dass 40-60% des Börsenkapitals von Öl- und Gasunternehmen der Carbon Bubble ausgesetzt sind. Die derzeit ausgewiesenen Vorkommen von fossilen Brennstoffen werden auf rund €16 Billionen geschätzt.

 

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