Schritt 6:

Erfolge publik machen

Überblick Warum Katholiken deinvestieren sollten Schritt 1 Das Ziel festlegen und ein Team aufbauen Schritt 2Eine Petition erstellen und eure Kampagne planen Schritt 3 Aktiv werden Dynamik aufbauen Schritt 4 An die Verantwortlichen herantreten
Schritt 5Das Gespräch nicht abreißen lassen Schritt 6Erfolge publik machen Argumente für Divestment Das Anliegen begründen Kontak Hier findet ihr Unterstützung

Was tun, wenn sich die Institution zum Divestment verpflichtet?

Ihr seid auf dem Weg zu teilweisem oder vollständigem Divestment. Glückwunsch! Euer ganzes Team kann stolz auf sich sein. Dankt Gott und feiert!

Ein wichtiges Element für die Wirksamkeit von Divestments für das Gemeinwohl besteht darin, die Entscheidung publik zu machen. Jeder Sieg muss bekannt gemacht werden. Auch wenn es nur ein Schritt auf dem Weg zum großen Sieg oder die Wirkung gering ist, ist es doch eine gesellschaftlich bedeutsame Stellungnahme zum Divestment aus fossilen Brennstoffen und Neuinvestitionen in kohlenstoffarme Technologien.

Wer schon im Voraus weiß, wann eine Entscheidung und möglicherweise ein Erfolg zu erwarten sind, sollte bis dahin so viel Material wie möglich zusammengestellt haben. Was im Einzelnen zu tun ist:

    • Informiert das Team von 350.org (oder wer sonst noch wichtig ist ) und Netzwerke über anstehende wichtige Entscheidungen (auch wenn deren Ausgang noch ungewiss ist), damit sich alle darauf vorbereiten können, das Ergebnis zu verbreiten.
    • Eine Pressemitteilung mit Zitaten wichtiger Sprecher*innen und verantwortlicher Personen vor Ort sollte vorbereitet sein. Ein Foto wäre großartig (wie z. B. dieses von Divest London anlässlich der Wahl der London Assembly). Das beste Medienecho auf die Bekanntgabe lässt sich in Zusammenarbeit mit der Presseabteilung der Institution erzielen. Solange eine Entscheidung noch aussteht, ist es nützlich, mehrere Pressemitteilungen vorzubereiten, um schnell reagieren zu können. Beispiele finden sich auf der Medienseite von Fossil Free.
    • Auch ein Blogbeitrag und Meme für die sozialen Netzwerke sollten vorbereitet werden!
    • Verbreite die Neuigkeiten und bedanke dich. Ungeachtet der Art der Entscheidung (teilweises, vollständiges Divestment etc.) ist es wichtig, die Erlaubnis einzuholen, dass du erzählen darfst, was passiert ist und warum es so passiert ist und was als nächstes zu erwarten ist. Mach den Entscheidungsträger*innen klar, warum es wichtig ist, andere außerhalb der Organisation zu informieren.Das Informieren der Öffentlichkeit über die Entscheidung braucht nicht bis kurz vor der Umsetzung zu warten. Damit kann man direkt nachdem der Beschluss gefasst wurde beginnen, so wie es außerhalb der katholischen Kirche oft der Fall ist.
    • Ein wichtiges Element der Wirksamkeit von Divestment für das Allgemeinwohl liegt in dem Schritt, die Entscheidung öffentlich zu machen. Auch bei bescheidener Publicity haben Divestment aus fossilen Brennstoffen und die Reinvestition in kohlenstoffarme Technologien eine gesellschaftlich bedeutsame Symbolkraft. Während die ethische Integrität, die sich in diesen Entscheidungen widerspiegelt, einen inneren Wert hat, liegen viele der positiven Auswirkungen in der prophetischen Botschaft, die solche Entscheidungen an die breitere Öffentlichkeit senden.
    • Die Veröffentlichung solcher Entscheidungen befördert diese aus der Sphäre der privaten Moral ins Prophetische. Die Lobby der Kohle-, Öl- und Gasindustrie wendet jährlich mehrere Millionen Dollar dafür auf, die Unterstützung von Politiker*innen und der breiten Öffentlichkeit zu gewinnen. Durch das Veröffentlichen von Entscheidungen lenken Organisationen den Blick noch stärker auf den Verlust der gesellschaftlichen Akzeptanz und machen öffentlich darauf aufmerksam, dass die Schöpfung vor der andauernden Ausbeutung der fossilen Rohstoffvorkommen bewahrt werden muss. Wir müssen unser gemeinsames Haus beschützen.
    • Wenn du die Erlaubnis erhältst, die Neuigkeiten zu verbreiten, dann versuche, möglichst viele Empfänger zu erreichen. Im Medien-Leitfaden von Go Fossil Free wirst du Hilfe finden. Melde dich bei allen, die in dem Prozess involviert waren und bedanke dich für ihren Einsatz und ihre Unterstützung. Benachrichtige auch GreenFaith, damit wir deine Aktion mit auf die Liste der weltweiten Divestment-Projekte von Glaubensgemeinschaften setzen können.
    • Ihr seid auf dem Weg zum teilweisen oder vollständigen Divestment. Glückwunsch! Dein Team und du könnt unglaublich stolz sein. Dankt Gott und feiert!
    • Deine Organisation braucht möglicherweise Unterstützung, Hilfe und Ressourcen bei der Umsetzung der getroffenen Entscheidung. Als erstes müssen bestehende Investitionen in die Kohle-, Öl- und Gasindustrie ermittelt werden. Dann wird ein Plan für das Zurückziehen dieser Anlagen entwickelt. Zwei Tools können dabei behilflich sein: Der Decarbonizer ermittelt verschiedene Arten von Investitionen in fossile Brennstoffe in einem Portfolio und unterbreitet alternative Anlagemöglichkeiten. Der Fossil Free Fund Tracker von As You Sow hilft dabei, die Investitionen in fossile Brennstoffe in euren Anlagefonds aufzudecken und sucht nach alternativen Anlagefonds.Es kann den Verantwortlichen für die Umsetzung der Entscheidung helfen zu wissen, dass es sich um einen Prozess handelt, der bis zu fünf Jahre dauern kann.

 

Die Antwort lautet „Nein” oder „Noch nicht”. Das sind trotzdem gute Nachrichten! Dranbleiben, wenn Entscheidungen für ein teilweises Divestment oder gegen Divestment getroffen wurden. Glückwunsch! Du hast eine wichtige Debatte innerhalb deiner Organisation oder Gemeinschaft angestoßen. Divestment aus Kohle, Öl und Gas bezeichnet eine bedeutende Abkehr von traditionellen Ansichten über Investitionstätigkeiten. Es kann also dauern, bis sich solche Einstellungen ändern.

 

Hier einige weiterführende Schritte:

  • Werte aus, was gut lief und warum es nicht funktioniert hat.
  • Suche nach weiteren Möglichkeiten, in deiner Organisation ein Bewusstsein für Umweltschutz zu schaffen. Bei GreenFaith findest du zahlreiche Ressourcen von Trainingsprogrammen und Kursen hin zu Möglichkeiten der Unterstützung etc.
  • Verlagere den Schwerpunkt auf kleinere Einheiten innerhalb deiner Organisation, z. B. eher eine Diözese als eine nationale Bischofskonferenz oder lieber eine regionale Ordensgemeinschaft innerhalb eines Ordens statt den ganzen Orden.
  • Denke über einen Neustart deiner Aktivitäten in der nächsten Saison nach. Du hast so viel aus all dem gelernt, was du getan hast. Und auch deine Gemeinschaft hat von dir gelernt. Vielleicht brauchen sie einfach noch etwas mehr Zeit, um sich auf den Gedanken von Divestment einzulassen.
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